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Verlor an alter Wirkungsstätte: TreVion Crews / Foto: Achim Kunetka
Verlor an alter Wirkungsstätte: TreVion Crews / Foto: Achim Kunetka

| Basketball

Abstieg in die ProB so gut wie besiegelt

Die BAYER GIANTS Leverkusen haben nach der 76:83-Niederlage am 32. Spieltag gegen die PS Karlsruhe LIONS und dem gleichzeitigen Erfolg von Medipolis SC Jena in Trier nur noch eine äußerst unwahrscheinliche Chance auf den Klassenerhalt in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA.


Als die Schlusssirene in Karlsruhe ertönte, war die Stimmung in der Lina-Radke-Halle in zwei Gruppen geteilt. Während die Fans der LIONS mit 83:76 den zehnten Saisonsieg in Serie feierten, waren die Anhänger der GIANTS enttäuscht. Enttäuscht darüber, dass mit der Niederlage der sportliche Abstieg der „Giganten“ in die ProB so gut wie feststand. Zwar gab es noch eine kleine Restchance für die BAYER-Korbjäger, doch dafür müsste Jena in Trier verlieren. Am Sonntagabend stand dann bittere Gang für Dejan Kovacevic, Melvin Jostmann & Co. in die dritthöchste Spielklasse so gut wie fest, denn Science City bezwang die Gladiators verdient mit 89:69.

Am 32. Spieltag traten die Leverkusener GIANTS von der ersten Sekunde an hochmotiviert auf und versuchten über den Kampf in die Begegnung zu kommen. Offensiv sahen die rund 1.500 Zuschauer an der ausverkauften Halle an der Steinhäuserstraße ein insgesamt eher mäßiges erstes Viertel auf beiden Seiten zu sehen. Viele Fehlwürfe, einige Ballverluste und die einen oder anderen Foulpfiffe sorgten dafür, dass kein wirklicher Spielfluss zustande kam. Dennoch bedeutete dies nicht, dass die Paarung langweilig war. Der Einsatz stimmte bei BAYER und Karlsruhe. Mit 18:17 führten die Farbenstädter nach den ersten zehn Minuten nicht unverdient gegen den Favoriten aus Baden-Württemberg.

Das zweite Viertel war ähnlich umkämpft wie Abschnitt Nummer eins. Die GIANTS versuchten nicht nur die Führung zu verteidigen, sondern wollten diese auch erfolgreich ausbauen. Doch Karlsruhe machte es den „Giganten“ auf dem Feld nicht einfach. Viele schwere Würfe der „BAYER-Boys“ verfehlten ihr Ziel und so mussten die Fans des Rekordmeisters mit ansehen, wie die LIONS mit einem knappen Vorsprung von fünf Zählern (32:27) den Kabinentrakt zur Halbzeitpause betraten. Zehn erzielte Punkte in diesem Viertel waren aus Sicht der Rheinländer einfach zu wenig. Auch wenn der Rückstand nicht für zusätzliche Motivation bei den Leverkusenern sorgte, war noch alles für den 14-maligen Deutschen Meister möglich.

Nach der Pause blitzte die Stärke der Hausherren phasenweise auf, was es den Farbenstädtern nicht einfacher machte. Nach zwei erfolgreichen Freiwürfen durch den früheren BBL-Spieler Ben Shungu (51:41 – 25. Spielminute) führten die Badener erstmals zweistellig. Die GIANTS suchten im Angriff nach wie vor ihren Rhythmus. Die Trefferquoten aus dem Feld blieben weiter niedrig, was BAYER, in der ohnehin schwierigen Situation, nicht sonderlich half. Doch Leverkusen fightete und versuchte den Abstand zu den LIONS nicht größer werden zu lassen. Beim Viertelendstand von 60:50 aus Sicht der Heimmannschaft war für LEV noch alles möglich.

Es dauerte einige Minuten im Schlussdurchgang, bis die Rheinländer wieder zurückkamen. Karlsruhe verteidigte den Vorsprung zunächst kontinuierlich und BAYER fand kein Mittel, um entscheidend an Boden gutzumachen. In der 36. Minute keimte dann wieder etwas Hoffnung bei den Schützlingen von Trainer Hansi Gnad auf, denn Haris Hujic vollendete einen 9:2-„Run“ seiner Farben per Dreier (70:67). Die „Löwen“ schienen tatsächlich zu wackeln, das Momentum war auf Seiten des Rekordmeisters. Am Ende aber konterte der Tabellendritte den Angriff der GIANTS trocken. Mit einem 8:2-„Lauf“ sorgte das Team der Basketballabteilung des Post Südstadt im Anschluss für die Vorentscheidung. Schlussendlich verloren die Leverkusener mit 76:83.

Nach den 40 gespielten Minuten kam es im Gästeblock zu traurigen, gleichzeitig aber auch schönen Momenten zwischen Spielern und Fans. Die GIANTS sammelten sich vor der Bank, gingen gemeinsam die Tribüne in Richtung Oberrang hinauf und bedankten sich für den Support der Fans, die die gesamte Partie über ihre Mannschaft lautstark anfeuerten. Am Ende verließ auch der eine oder andere Akteur der BAYER-Korbjäger nicht ganz tränenfrei das Parkett in Karlsruhe. Selten sah man in den vergangenen Jahren solch emotionale Szenen zwischen den Zuschauern und dem Leverkusener Team. Ähnlich ordnete dies Coach Hansi Gnad ein: „Ich habe großen Respekt davor, wie uns unsere Fans heute unterstützt haben. Unsere Anhänger haben da oben kräftig Lärm gemacht und waren heute unser sechster Mann auf dem Feld. Dafür möchte ich mich bedanken, denn selbstverständlich ist dies nach dieser überaus schwierigen Saison nicht!“

Mit 19 Punkten war Nick Hornsby bester Scorer seiner Farben. Der US-Amerikaner war mit seiner Effektivität von 21 gleichzeitig der statistisch gesehen beste Spieler der GIANTS. Zweistellig konnten auch Haris Hujic und Kadre Gray (je 11 Zähler) punkten: „Ich glaube mit der Intensität und dem Einsatz, den wir in Karlsruhe an den Tag gelegt haben, hätten wir sicherlich mehr Spiele in dieser Saison für uns entscheiden können“, erzählt Trainer Gnad. „Leider hat uns genau diese Einstellung in den vergangenen Wochen immer mal wieder gefehlt, obwohl wir die Jungs stets versucht haben zu pushen und zu motivieren. Wir werden uns in den kommenden zwei Begegnungen voll reinhängen und alles dafür tun, dass wir gewinnen. Das sind wir unseren Fans und Sponsoren schuldig. Den Kopf in den Sand stecken wird es nicht geben, das verspreche ich.“

Für die GIANTS gibt es nur noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt: Beide ausstehenden Spiele müssten gewonnen werden, während Jena kein Spiel mehr gewinnen dürfte. Da der direkte Vergleich zwischen Leverkusen und Jena unentschieden ist, müssten die Giants zudem in diesen beiden Spielen auf ein besseres Gesamt-Korbverhältnis als Jena kommen und dafür 125 Korbpunkte aufholen.

Im NRW-Duell empfangen die "Gnadisten" am Freitag, 21.04.2023, um 19:30 Uhr, das Team von Phoenix Hagen. Tickets gibt es bei unserem Partner "Ticketmaster Deutschland" (<< hier klicken >>).

Christopher Kwiotek

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