Für Wissbegierige
Alexandra Ndolo (2.v.l.) mit Klaus Beck, Anne Wingchen, Alexandra Gonano und Guido Quanz (v.l.) – und natürlich mit ihrer Silbermedaille.  Fotos: Heuser
Alexandra Ndolo (2.v.l.) mit Klaus Beck, Anne Wingchen, Alexandra Gonano und Guido Quanz (v.l.) – und natürlich mit ihrer Silbermedaille. Fotos: Heuser

| Fechten

Alexandra Ndolo: Nichts als Freude

Strahlende Augen und lockere Gespräche im Büro des Vorsitzenden: Nach einer elfmonatigen, Kräfte-zehrenden Saison mit einem überragenden Finale hatte Vize-Weltmeisterin Alexandra Ndolo die nötige Zeit und Muße, auf Einladung von Klaus Beck über den Gewinn der Silbermedaille und viele andere Themen zu plaudern.


Strahlende Augen und lockere Gespräche im Büro des Vorsitzenden: Nach einer elfmonatigen, Kräfte-zehrenden Saison mit einem überragenden Finale hatte Vize-Weltmeisterin Alexandra Ndolo die nötige Zeit und Muße, auf Einladung von Klaus Beck über den Gewinn der Silbermedaille im Degenfechten und viele andere Themen zu plaudern. Neben TSV-Geschäftsführerin Anne Wingchen waren auch Abteilungsleiter Guido Quanz und Fecht-Vorstandsmitglied Alexandra Gonano gekommen, Bundestrainer Dominik Csobo konnte nicht dabei sein – er verbrachte gerade seine Flitterwochen in der Ferne.

Klaus Beck gratulierte der Degenfechterin nach der WM in Kairo ausdrücklich: „Ich freue mich, wir hier freuen uns und der gesamte Verein freut sich mit Ihnen“, betonte der Präsident. Geschäftsführerin Anne Wingchen konnte das unterstreichen: „Das ist ein ganz besonderer Erfolg und es war, wie mir die Fachleute bestätigt haben, ein herausragender Wettkampf.“

Gesprächsthema Nummer 1 war natürlich die WM in Kairo und dabei insbesondere das dramatische Finale, in dem der Koreanerin Sera Song der Vorteil zugelost worden war. Eine Regelung, die Alex Ndolo – neben einigen anderen Regularien auch – kritisch sieht. Sie allerdings als Ausrede zu nutzen, das wäre nicht Alexandra Ndolo: „Der Vorteil interessiert mich im Wettkampf null“, betonte Alex. „Ich konzentriere mich einfach nur aufs Fechten.“ Und das ist Herausforderung genug: „So ein Turnier ist mental und körperlich wahnsinnig anstrengend.“ Entsprechend platt war sie nach dem Finale, wo es gerade noch für zwei Whattsapps an die beiden Schwestern gereicht hat. „Das erste Telefonat habe ich erst am nächsten Tag geführt, mit meinem Heimtrainer Hugo Dergal“, erzählte die Wahl-Kölnerin, die sich aktuell mit lockeren Läufen fit hält. „Aber auch nur, wenn ich Lust habe, ansonsten ist momentan komplett Pause. Das Strahlen will dabei nicht so recht aus ihrem Gesicht verschwinden: „Ich freue mich wahnsinnig über diese Silbermedaille“, betont Alex und ihre glänzenden Augen unterstreichen die Aussage eindrucksvoll.

Überrascht von diesem Erfolg waren übrigens eher die anderen als Alexandra Ndolo selber. „Ich habe das vorher nicht groß erzählt, aber ich bin schon hingefahren, um eine Medaille zu gewinnen.“ Nach der völlig verkorksten Olympia-Quali brauchte die heute 36-Jährige einen Moment, um sich zu schütteln, dann war klar: Eine Medaille bei der WM in Kairo ist das nächste große Ziel. „Es war die Antwort auf die verpatzte Qualifikation für Tokio. Meine Trainer wussten das.“

Im kommenden Jahr stehen wieder Europameisterschaften und Weltmeisterschaften an. Auch dafür wird sich die äußerst ehrgeizige Sportlerin wieder einiges vornehmen. Gleichzeitig dienen die nächsten Turniere einem „höheren“ Ziel: der Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris 2024. Da möchte die Vize-Europameisterin von 2017 auf jeden Fall dabei sein und darauf richtet sie alles aus. Wozu ihrer Meinung nach immer weniger Sportlerinnen und Sportler offenbar bereit sind, womit die TSV-Athletin die Brücke zu der Frage schlug: Wie viel Spitzensport möchte die Gesellschaft eigentlich? „Die Anerkennung von Leistung und Erfolgen ist nicht so, wie sie sein sollte, in Randsportarten wie dem Fechten schon mal gar nicht“, so ihre feste Überzeugung.

Beim TSV Bayer 04 stellt sich für Alex diese Frage nicht. „Ich möchte mich auch beim Verein ganz herzlich bedanken. Wie hier der Spitzensport gefördert wird, das ist außergewöhnlich“, bestätigte die aktuelle Nummer 9 der Weltrangliste, auch wenn sie den größten Teil ihres Trainings am Bundesstützpunkt in Bonn absolviert. „Die Kombination ist perfekt.“

Zum Abschluss der munteren Runde überreichten Klaus Beck und Anne Wingchen noch einige Präsente. Unter anderem einen „Flaschengarten“, den Kinder der Kooperations-Grundschule Bergisch Neukirchen gebastelt hatten und über den sich die Pflanzenliebhaberin sichtlich gefreut hat.

Uwe Pulsfort

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