DM-Gold für Lita Baehre und Paesler
Bo Kanda Lita Baehre hat bei der Leichtathletik-DM den Stabhochsprung-Titel erkämpft Carolin Paesler gewann das Hammerwerfern mit starkem Hausrekord.
Bo Kanda Lita Baehre hat am Sonntag bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Braunschweig den Stabhochsprung-Titel erkämpft – mit einer erneuten Steigerung auf 5,75 Meter. Torben Blech holte Silber. Carolin Paesler gewann das Hammerwerfern mit starkem Hausrekord. Michelle Döpke Dritte. Standing Ovations für Karsten Dilla.
Bo Kanda Lita Baehre bewältigte seine Anfangshöhe von 5,30 Meter leicht und locker, ebenso die nachfolgenden 5,50 und 5,60 Meter. Dann setzte sich der WM-Vierte selbst die Krone auf und nahm – längst allein im Wettkampf befindlich - 5,75 Meter im dritten Anlauf. Persönliche Bestleistung für den 21-jährigen Schützling von Christine Adams, der immerhin bereits sein drittes DM-Gold unter freiem Himmel verbuchte.
„Ich freue mich über Titel und Bestleistung zusammen. Mir ging es erst mal darum, den Titel zu holen. Wenn dabei noch eine Bestleistung raus springt, ist das um so besser“, verriet Bo Kanda Lita Baehre. „Ich hoffe, bei jedem Wettkampf so hoch wie möglich zu springen. Dass keine Zuschauer da waren, hat mich nicht beeinflusst. Klar pushen Zuschauer normal. Aber ich wusste, dass die Deutschen Meisterschaften dieses Jahr anders aussehen, da kann man natürlich nicht alles haben“, erklärte der WM-Vierte. „Ich habe mich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. Mit dem Wechsel nach Leverkusen kam viel mehr Professionalität dazu. Die Trainingsgruppe bei Christine Adams hat mir menschlich auch sehr viel weitergeholfen. Wir hatten uns das auch so vorgestellt, dass wir den Doppelsieg holen. Mein nächster Start ist bei den #TrueAthletes Classics in Leverkusen.“
Torben Blech musste bei 5,30 Meter in den zweiten Versuch, fand dann aber bei 5,50 Meter seinen Rhythmus. Bei 5,60 Meter fiel die Latte leider dreimal, dennoch sicherte sich der 25-Jährige Silber. „Ich bin beim letzten Versuch auf die Latte geknallt, die ich mit den Füßen mitgenommen habe. Aus der Höhe bin ich volle Kanne auf den Kopf gefallen. Das hat ein bisschen gescheppert und der Kopf brummt jetzt ein bisschen, aber es ist nicht so schlimm“, erklärte Torben Blech. „Wahrscheinlich wird der Nacken in den nächsten Tagen ein bisschen fest. Nächstes Wochenenede geht es dann beim Wettkampf in Leverkusen weiter. Letztes Jahr bin ich bei der DM Dritter geworden, dieses Jahr Zweiter. Ich wäre gerne etwas konkurrenzfähiger gewesen, weil ich ziemlich viel drauf habe. Ich bin noch nie so harte Stäbe gesprungen. Man muss sagen, Bo [Kanda Lita Baehre] ist heute verdammt gut gesprungen und hat verdient gewonnen. Deshalb ist der zweite Platz auf jeden Fall gut.“
Standing Ovations für Karsten Dilla, als er zu seinem letzten DM-Sprung Anlauf nahm. Als Fünfter bewältigte der 31-Jährige, der nun Schluss macht, 5,30 Meter. Philip Kass schaffte als Sechster 5,10 Meter.
Super Vorstellungen von Carolin Paesler und Michelle Döpke
Carolin Paesler holte sich nach einem ungültigen ersten Versuch mit 68,71 Meter die Führung im Hammerwurf. Deutlich in Führung liegend erhöhte sie dann auf 69,92 Meter – Saisonbestleistung und nur noch 84 Zentimeter vom Hausrekord entfernt. Den knackte die Athletin von Helge Zöllkau ganz zum Schluss: 70,99 Meter, 20 Zentimeter weiter als jemals zuvor. Und für die 29-Jährige der zweite Deutsche Meistertitel nach 2017.
„Ich bin gerade ehrlich gesagt noch sprachlos. Persönliche Bestleistung ist immer perfekt. Ich habe im Training schon gut geworfen. Aber ich hatte immer das Gefühl, dass bei 70 Metern ein Magnet ist und ich nicht darüber werfen kann“, sagte Carolin Paesler. „Heute konnte ich endlich abrufen, was ich kann. Durch die Corona-Maßnahmen war die Vorbereitung schwierig. Wir konnten ein paar Wochen nicht trainieren, danach nur eingeschränkt. Heute im Stadion war es ein komisches Gefühl ohne Zuschauer, aber wir haben uns gegenseitig gut unterstützt“, kommentierte die Deutsche Meisterin.
Einen tollen Wettkampf zeigte auch Michelle Döpke. Die 23-Jährige schleuderte ihr Arbeitsgerät in Runde drei auf 62,99 Meter – persönliche Bestleistung und DM-Bronze, der bislang größte Erfolg der U20-WM-Teilnehmerin.
Jonas Breitkopf schrammte als Fünfter seines 200-Meter-Halbfinales in 21,32 Sekunden nur um vier Hundertstel an der Saisonbestzeit vorbei. Daniel Hoffmann, am Vortag 100-Meter-Finalist, kam als Fünfter seines Halbfinales auf 21,43 Sekunden.
Harald Koken
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