Drei U20-EM Tickets und Platz 3 bei Team-EM
In Mannheim konnten sich drei unserer TSV-Jugendlichen fest für die U20-EM qualifizieren. Lea Meyer und Jennifer Montag waren Teil des Deutschen Teams bei der Team-EM.
Bei der 29. Auflage der alljährlichen Bauhaus Juniorengala ging es besonders für vier unserer U20-Athlet*innen darum, sich im Kampf um die U20-EM Tickets gegen die nationale Konkurrenz durchzusetzen. Durch die bereits erfüllten Normen sollten Emie Lotta Berge und Max Dehning beim Ausscheidungswettkampf in Mannheim über die Platzierung ihr festes Ticket für die U20-EM erlangen. Lennart Hartenberg und Jonas Patri mussten zudem noch die Normen angreifen. Stabhochspringer Hendrik Müller musste krankheitsbedingt auf den Wettkampf verzichten.
Sprinter Lennart Hartenberg machte bereits im 100 Meter Vorlauf auf sich aufmerksam. Bei -1,4 m/s Gegenwind kam der Schützling von Frank Bartschat in neuer Bestzeit von 10,43sek ins Ziel und sicherte sich hiermit den Vorlaufsieg. Das A-Finale konnte Lennart anschließend in noch schnelleren 10,40sek (-1,2 m/s) gewinnen und somit seinen Platz für die U20-EM sichern. Anschließend zeigte er sich sehr zufrieden: "Unglaublich, was an dem Tag passiert ist. Ich habe wirklich nicht damit gerechnet, dass ich sogar bei beiden Läufen meine PB unterbiete und das bei Gegenwind. Das Ziel war für mich erstmal, nur die EM-Norm abzuhaken und alles danach wäre Bonus gewesen. Ich konnte dann auch recht locker in das Finale reingehen, weil ich schon alles im Vorlauf erreicht habe, was ich mir vorgenommen habe. Und, dass es sogar der Sieg wurde, war umso besser!"
Max Dehning wurde seiner Favoritenrolle im Speerwurf gerecht und gewann den Wettbewerb mit 75,30m. Die EM-Norm von 68,00m hatte der letztjährige U20-Vizeweltmeister bereits in jedem Wettkampf der Saison übertroffen. Dennoch zeigte sich Max anschließend nicht ganz zufrieden: "Das Jahr hat für mich schon nicht gut angefangen, da ich eine Verletzung im Ellenbogen hatte. Dadurch konnte ich fast drei Monate nicht richtig werfen. Jetzt bin ich erstmal froh, dass ich meine ersten Wettkämpfe mit halbwegs guten Weiten bestreiten konnte. Es lassen sich zurzeit sehr viele technische Mängel auffinden, wodurch es mir nicht gelingt, die ganz großen Weiten zu werfen."
Hindernisspezialist Jonas Patri wurde über die 3.000m Hindernisdistanz in 9:12,28 Min Zweiter und verbesserte seine Bestzeit über die Distanz um über 40 Sekunden. Hiermit verpasste er zwar die Norm um etwas mehr als sechs Sekunden, ist jedoch in Deutschland aktuell auf Rang zwei der aktuellen U20-Bestenliste.
Emie Lotta Berger, die sogar noch der Altersklasse U18 angehört, gewann die 1.500 Meter in 4:27,65 Min. Die geforderte EM-Norm von 4:24,00 Min unterbot sie bereits am vergangenen Wochenende mit 4:18,97 Min deutlich. Somit kann auch Emie mit der EM planen und besonders aufgrund ihres Alters ein großes Ausrufezeichen setzen.
Lauf-Trainer René Christmann ordnete die Leistung von Jonas und Emie wie folgt ein: "Ich bin schon sehr zufrieden mit den Leistungen von den beiden. Die Emie war ja im Vorfeld bereits qualifiziert und ist noch als U18-Athletin bereits als jahresschnellste der U20 angereist. Wir hatten uns auch ganz klar gegen EYOF (European Youth Olympic Festival) und für die U20-EM entschieden, obwohl sie ja eigentlich noch U18 ist und somit beim EYOF hätte laufen können. Da sie letztes Jahr aber auch schon bei der U18-EM in Jerusalem dabei war, wollte sie dieses Jahr auch nochmal bei der U20 in Jerusalem dabei sein. Es war dann ganz klar die Mission, ein taktisches Rennen zu machen und das hat die Emie auch wunderbar gemacht. Das Rennen war halbschnell und sie hat dann in einer doch schnellen Schlussrunde und sehr schnellen letzten 200 Metern ordentlich was draufgepackt und das Ticket safe gemacht. Vom Rennverkauf her war das eine gute Übung für die Deutschen Meisterschaften, aber auch für die EM Quali und das Finale in Jerusalem, weil Emie noch nicht so viele taktische Rennen gemacht hat.
Mit dem Jonas bin ich auch sehr zufrieden, weil er gestern eine deutliche PB gelaufen ist über die Hindernisse. Wir sind zwar immer noch sechs Sekunden über der EM-Norm geblieben, aber das war schon ein deutlich stärkeres Rennen, da sind wir schon sehr zufrieden mit. Die letzten zwei Runden hat es nicht mehr ganz so gut geklappt, da ist er schon ordentlich müde geworden und das verzeihen einem die Hindernisse auch nicht. Wir sind beide aber sehr zufrieden, das war ein wichtiger Schritt auch für die Zukunft im Hinblick auf die U20-WM nächstes Jahr. Zudem war das auch auch die NK1-Hindernisnorm. Wir überlegen jetzt nochmal, ob wir den Jonas die 3.000 Meter Hindernis nochmal laufen lassen, um die Quali nochmal anzugreifen, oder ob wir vielleicht sogar umschwenken und es nochmal über die 3.000 Meter flach versuchen, weil da auch realistische Chancen bestehen. Das entscheiden wir dieses Wochenende noch. "
Die U20-Europameisterschaft findet vom 07. bis zum 10. August im israelischen Jerusalem statt.
Für die diesjährige Team-EM im polnischen Chorzów wurden ursprünglich mit Judith Franzen, Jennifer Montag, Lea Meyer drei TSV-Athletinnen nominiert. Stabhochspringer Bo Kanda Lita Baehre verzichtete als Jahresbester zudem auf seinen Start. Judith Franzen, die für die 4x400m Mixed-Staffel eingeplant war, musste kurzfristig ihren Start absagen: "Ich habe lediglich die ischiocrurale Muskulatur etwas gezerrt. Es ist das gleiche Problem, wie im Winter, aber noch nicht so schlimm. Ich hoffe, dass ich zur DM in Kassel fit werde."
Hindernisspezialistin Lea Meyer wurde über die 5.000 Meter eingesetzt. Über diese Distanz lief sie in Amerika Anfang Mai bereits eine deutliche Bestzeit von 15:06,39 Min, wodurch sie schließlich für die team-EM in Frage kam. Am zweiten Wettkampftag der stärksten Division 1, in der das Deutsche Team sich befindet, kam Lea als Fünfte in einer Zeit von 15:33,75 Min ins Ziel. Hiermit sammelte sie zwar zwölf Punkte für das Team, konnte sich jedoch nicht zufriedengeben: "Das ist definitiv nicht das, was ich hier erreichen wollte. Ich habe in den entscheidenden Momenten nicht richtig durchgezogen. Ich hätte bei einem Antritt richtig durchziehen müssen, ich habe es ganz kurz versucht, aber ich habe gemerkt, es ist nicht so richtig drin gewesen. Das war ein Tempo, das für mich keine riesige Herausforderung darstellt. Ich bin in einer super Form und das hier heute hat das nicht widergespiegelt. Aber es gibt einfach Tage, an denen es nicht so läuft, wie man es sich vorstellt und man nicht das zeigen kann, was man gerne möchte. Heute war so ein Tag."
Sprinterin Jennifer Montag steigerte bei ungültigem Wind in der vergangenen Woche bereits ihre Saisonbestleistung über die 100 Meter und war nun in der 4x100m Staffel gefragt. Zusammen mit Lisa Nippgen (MTG Mannheim), Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar) und Louise Wieland (Hamburger SV), bildete Jenny das DLV-Quartett am Samstagabend. Ausgerechnet der letzte Wechsel und somit die Übergabe auf Jenny ging schief. Dennoch kam das Team in 43,24sek auf Rang vier und sammelte somit 13 Punkte. Jenny berichtete wie folgt aus Polen: "Wir haben uns beim Wechsel nicht gehört, der hat nicht geklappt und ich musste abbremsen und neu beschleunigen. Dann kam ich in einen sehr guten Schritt und auf den letzten dreißig Metern ist meine komplette rechte Seite zugegangen. Wir sind froh, dass wir ins Ziel gekommen sind und dreizehn Punkte für das Team holen konnten. Ich bin jetzt mit den Physios dran, mich für die Deutschen Meisterschaften wieder fit zu bekommen."
In der Gesamtwertung landete das Deutsche Team hinter Italien (426,5 Punkte) und Polen (402,5 Punkte) mit 387,5 Punkten auf dem dritten Platz.
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