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Elfen-Planungen Boeters verlängert – Mathwig geht

Die Liga biegt so langsam auf die Zielgerade ein. Noch sechs Spiele, dann ist die 49. Saison des TSV Bayer 04 Leverkusen am Stück in der Handballbundesliga schon wieder Geschichte.


Spätestens seit dem vergangenen Wochenende mit dem 29:24 gegen den Buxtehuder SV und dem damit sechsten Heimsieg der Saison herrscht unter dem Bayer-Kreuz nach der Etatzusicherung durch den Hauptverein nun auch sportlich Planungssicherheit für die kommende Spielzeit.

Dann gehen die Werkselfen in ihre 50. Bundesliga-Saison am Stück. Heißt, nur Bayer 04 Leverkusen ist seit Beginn in der Handballbundesliga der Frauen (HBF) und ohne Unterbrechung dabei – ein starkes Stück lebendige Handball-Geschichte, auf die der Verein zurecht stolz sein kann.

Dass es in dieser Saison recht erfolgreich und fast sorgenfrei läuft, hat vielerlei Gründe. Einer davon ist Michael Biegler. Der erfahrene Trainer, der nach dem kurzfristigen Weggang von Johan Petersson nach Ende der vergangenen Saison, seine Bereitschaft zu seiner zweiten Amtszeit bei den Elfen erklärt hatte, hat offenbar an den richtigen Stellschrauben gedreht und die talentierte Mannschaft in ihrer Entwicklung ein gehöriges Stück weiter nach vorne gebracht.

„Mit dem bisherigen Verlauf dieser Spielzeit können wir bisher zufrieden sein. Michael hat einen riesen Job gemacht und unser junges Team ins gesicherte Mittelfeld geführt. Wenn man bedenkt, dass uns Viola Leuchter schon seit einem Vierteljahr, sprich in den letzten zwölf Partien nicht zur Verfügung gestanden hat, ist das aller Ehren wert. Das Team hat sich als Kollektiv, als echte Einheit präsentiert und viele Spielerinnen haben einen weiteren Schritt nach vorne gemacht“, lobt Handball-Abteilungsleiter Andreas Thiel die Arbeit des 62 Jahre alten ehemaligen Nationaltrainers.

Aktuell stehen die Elfen nach 20 Spieltagen mit 19 Punkten auf dem 8. Tabellenplatz. Zum Vergleich: In den beiden Vorjahren kam das Team mit 19 (2021/22) sowie 20 (2022/23) Zählern jeweils auf Rang neun ins Ziel.

Ein Beleg dafür, dass der Teamgeist stimmt und ein gewisser Reifeprozess stattgefunden hat, war exemplarisch der 26:25-Sieg in letzter Sekunde gegen den SV Union Halle-Neustadt. Die gesamte Spielzeit lagen die Elfen dabei zurück und brachten am Ende doch noch den Sieg unter Dach und Fach – ein Erfolg, der in der vergangenen Jahren wohl so noch nicht möglich gewesen wäre.

Ein Erfolg, der wie Andreas Thiel bemerkte, ohne Viola Leuchter zustande gekommen ist. Denn die erfolgreichste Bayer-Torschützin der vergangenen Saison und Shootingstar im deutschen Handball fehlt seit Dezember aufgrund einer im Spiel um Platz fünf bei der Weltmeisterschaft erlittenen Knieverletzung.

Doch auch ohne Linkshänderin Leuchter, die für ihre starken WM-Auftritte zur „besten jungen Spielerin des Turniers“ gekürt wurde und anschließend auch zur Wahl zur "Young Female World Player of the year 2023" stand, konnten die Elfen im Tagesgeschäft Bundesliga bestehen.

Angeführt von Nationalspielerin Mareike Thomaier, der torgefährlichen Mariana Ferreira Lopes sowie den erfahrenen Miranda Nasser, Annika Ingenpass und Jennifer Souza entwickelten sich die Eigengewächse Sophia Cormann, Pia Terfloth, Marie Teusch, Loreen Veit und Christin Kaufmann ebenso weiter wie auch Zugang Johanna Andresen.

„Es macht mir großen Spaß diese Mannschaft, die eine professionelle Arbeitsweise an den Tag legt, zu trainieren. Wir können hier fast überall eine positive Weiterentwicklung beobachten und natürlich bin ich traurig über jeden Abgang“, so Biegler, der damit auf die Wechsel der beiden Nationalspielerinnen Thomaier und Leuchter zur kommenden Saison nach Ludwigsburg abzielt.

„Aber wir sind nun mal ein Ausbildungsverein und da gehört es dazu, dass solche Ausnahmespielerinnen international spielen wollen und weiterziehen“, merkt Biegler an und verweist darauf, dass sich der Standort Leverkusen seit vielen Jahren der Ausbildung junger Spielerinnen verschrieben hat und verdientermaßen mit dem Jugendzertifikat mit Stern für diese ausgezeichnete Arbeit belohnt wurde.

Da passt es gut ins Gesamtbild, dass man bei personellen Engpässen auch jederzeit auf den eigenen Nachwuchs zurückgreifen kann. So konnten mit Jugendnationaltorhüterin Lena Lindemann, Ella Jaeschke, Mia Cruzado , Alea Mattig und Hannah Wirth fünf Juniorelfen ihr Bundesliagadebüt während der laufenden Saison feiern konnten.

Den Weg an Bieglers Seite weiter gehen wird Kreisläuferin Fem Boeters. Die 22 Jahre alte Niederländerin, die im Sommer 2022 vom HV Quintus nach Leverkusen kam, hat einen neuen Ein-Jahresvertrag unterschrieben.

„Fem ist eine gute Kreisläuferin, eine starke Blockspielerin und sehr trainingsfleißig und wissbegierig. Ich freue mich, dass ich sie weiter in ihrer Entwicklung begleiten darf“, lobt Biegler die 1.83 Meter große Niederländerin.

Nicht mehr zum Team der Werkselfen gehört ab dem Sommer Marla Mathwig. Die 20 Jahre alte Spielmacherin verlässt Leverkusen nach zwei Jahren und schließt sich dem Zweitligisten HL Buchholz 08-Rosengarten an.

 

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