Familiäre Seite des Erfolgsvereins
Die Leichtathleten des TSV Bayer 04 haben am Donnerstagabend mit einem überaus positiven Fazit das abgelaufene Geschäftsjahr Revue passieren lassen.
Nicht nur sportliche Höchstleistungen seien zu verzeichnen gewesen. Es habe auch sehr viel Lob für die Ausrichtung von Veranstaltungen gegeben. Insbesondere bei den Deutschen U23-Meisterschaften habe sich das familiäre Miteinander des Vereins gezeigt.
„Der TSV ist nach wie vor der erfolgreichste Leichtathletik-Verein Deutschlands“, erklärte Abteilungsleiter Dr. Frank Kobor auf der turnusmäßigen Mitgliederversammlung. „Auch 2017 haben wir die meisten Platzierungen in der Bestenliste des Deutschen Leichtathletik-Verbandes erreicht“, kommentierte er die insgesamt 264 Nennungen. „Rund 40 unserer Aktiven gehören zu Bundeskadern, die vom DLV in Abstimmung mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) nominiert wurden“, hieß es in dem Rechenschaftsbericht.
Hochspringer Mateusz Przybylko habe sich mit seinem Satz über 2,35 Meter schlagartig ins Rampenlicht katapultiert. Mittelstrecklerin Konstanze Klosterhalfen habe bei der U23-EM über 1.500 Meter Gold geholt und bei den Crosslauf-Europameisterschaften in der U23 zwei Silbermedaillen erkämpft. Auch der siebte Platz von Speerwerferin Katharina Molitor bei den Weltmeisterschaften sei aller Ehren wert.Stabhochsprung-Rekordlerin Silke Spiegelburg sei zwar verletzungsbedingt spät in Schwung gekommen, immerhin aber zum sechsten Mal bei Welt-Titelkämpfen dabei gewesen.
Erfolge bei U20- und U23-EM
Bedauerlicherweise habe sich Sprinter Aleixo Platini Menga kurz vor Beginn verletzt und den WM-Start absagen müssen. Kugelstoßer Jan Josef Jeuschede habe zunächst als Deutscher Vize-Meister überrascht und sich dann immer näher an die 20-Meter-Marke herangepirscht. Zu den Aufsteigern des letzten Jahres habe Sprinter Daniel Hoffmann gehört, der zunächst den Titel des Deutschen U23-Meisters eingeheimst und dann bei der U23-EM mit der Nationalstaffel den Titel erkämpft habe. Mit Kai Köllmann habe ein zweiter TSV-Sprinter zum Europameister-Quartett gehört.
TSV-Siebenkämpferin Caroline Klein und Zehnkämpfer Torben Blech hätte sich bei der U23-EM ebenfalls prächtig geschlagen. Bei den U20-Europameisterschaften sei Jennifer Montag mit der deutschen 4x100-Meter-Staffel zu Gold und zum neuen Weltrekord gelaufen. Stabhochspringer Bo Kanda Lita Baehre habe sich über die Vize-Meisterschaft gefreut und national die Deutschen Meistertitel in der U20, U23 und bei den Männern eingesackt.
Infrastruktur gewürdigt
„Viel Lob haben wir angesichts der Deutschen U23-Meisterschaften bekommen, nicht nur wegen der überragenden Medaillenausbeute von einem Dutzend, sondern wegen der hervorragenden organisatorischen Leistung“, so Dr. Frank Kobor. Alle hätten mit angepackt, der Verein sich wie eine große Familie präsentiert. Das habe bei Gästen und Zuschauern starke Eindrücke hinterlassen. Das professionelle Betreuungskonzept und die hervorragende Infrastruktur seien im Herbst auch durch 26 Neuzugänge gewürdigt worden, darunter die Deutsche Meisterin über 100 Meter Gina Lückenkemper.
Anke Straschewski wurde für ihre 40-jährige Mitgliedschaft geehrt. Die frühere Siebenkämpferin sei „eine sehr engagierte Nachwuchstrainerin“, hieß es in der Laudatio. Erik Schneider erhielt Blumen, Urkunde und Nadel für 25-jährige Vereinszugehörigkeit. Der erfolgreiche Mehrkampf-Coach sei 1996 mit der 4x400-Meter-Staffel Deutscher Jugendmeister gewesen. Zudem habe er zweimal zu Siegen in der Deutschen Jugend-Mannschaftsmeisterschaft (DJMM) und zu Platz zwei beim Jugend-Europacup beigetragen.
Dr. Frank Kobor bekräftigte die Absicht, die „Bayer Classics“ als neue Marke zu etablieren und 2020 zum Voll-Meeting auszubauen. Das Vorprogramm der Premiere am 16. Juni, so war zu hören, soll um 16 Uhr beginnen, das Hauptprogramm mit Weitsprung, Sprints, Hochsprung und Stabhochsprung um 18 Uhr. Ex-Zehnkämpfer Wolfgang Muders regte an, ambitionierten Breitensportlern mehr Möglichkeiten zum Krafttraining zu bieten.
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