Finals: Dominanz im Damendegen

Unterschiedlicher hätten die Finals in Berlin für die Fechtabteilung des TSV Bayer 04 nicht laufen können: Während sich die Herren „nur“ mit zweimal Bronze zufriedengeben mussten, räumten die Damen alles ab, was es zu gewinnen gab.

Doch der Reihe nach. Der Auftakt ins Turnier war den Teilnehmerinnen im Damendegen-Wettbewerb vorbehalten. Zunächst stand im historischen Berliner Kuppelsaal die Einzelausscheidung auf dem Programm, in dem aus TSV-Sicht alles nach Plan lief. Letztlich hatten die Bayer-Athletinnen sogar das Losglück auf ihrer Seite, so dass die tadellosen Leistungen dazu führten, dass sich im Halbfinale ausnahmslos Leverkusenerinnen gegenüberstanden. Damit stand frühzeitig nicht nur fest, dass die Goldmedaille nach Leverkusen ginge, auch Silber und Bronze würden TSV-Athletinnen gehören. Alexandra Ndolo traf auf Laura Wetzker, während es Alexandra Ehler mit Lara Goldmann zu tun bekam. In den hochklassigen Duellen setzten sich Laura Wetzker und Alexandra Ehler durch und standen sich anschließend im Finale gegenüber. Hier hätte es dann knapper kaum sein können: Mit 15:13 behielt Laura Wetzker die Oberhand und konnte über den DM-Titel jubeln. Platz 2 ging damit an Alexandra Ehler, Bronze wird im Einzel nicht ausgefochten und gehörte also sowohl Alexandra Ndolo als auch Lara Goldmann.

Die im Einzel gezeigte Leverkusener Dominanz wurde im Teamwettbewerb eindrucksvoll bestätigt. Durch ein 45:27 gegen den MTV München ging es ins Finale, wo der Heidenheimer SB wartete. Was folgte, war eine Demonstration der Stärke: Der TSV Bayer 04, hier angetreten mit Alexandra Ndolo, Ricard Multerer und Alexandra Ehler, gewann die Goldmedaille überlegen mit 30:17. 

Lange Gesichter hingegen im Herren-Degen: Hier waren die Bronzemedaillen von Marco Brinkmann im Einzel sowie das Team-Bronze nur ein schwacher Trost für über weite Strecken enttäuschende Leistungen. Angetreten als Deutscher Mannschaftsmeister der vergangenen drei Jahre war die Mission klar: Titelverteidigung. Ideale Voraussetzungen hatten die Bayer-Fechter dabei nicht, waren doch Lukas Bellmann und Marco Brinkmann erst in der Nacht vor dem ersten Gefecht angereist, nachdem sie zuvor an der kräftezehrenden EM in Antalya teilgenommen hatten. Der DM-Traum platzte schließlich im Halbfinale, als es trotz 10:4-Führung eine klare 35:45-Niederlage gegen den späteren Vizemeister Heidenheimer SB setzte. Zumindest etwas Wiedergutmachung gab es im kleinen Finale, in dem sich der TSV mit Lukas Bellmann, Louis Bongard und Fabian Herzberg gegen den Heidelberger FC die Bronzemedaille sicherte. Die zweite Bronzemedaille bei den Herren konnte Marco Brinkmann im Einzel gewinnen.  

Text: Uwe Pulsfort