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Frey gewinnt Olympia-Bronze mit dem Judo-Team Deutschland
Der 30-jährige TSV-Athlet Karl-Richard Frey startete bei den Olympischen Spielen in Tokio sowohl im Einzel- als auch im Mannschaftswettbewerb.
In der Gewichtsklasse -100kg trat Karl-Richard Frey im Auftaktkampf des Einzelwettbewerbs gegen Mikita Sviryd auf die Matte. Diese Begegnung konnte „Kalle“ bei den Weltmeisterschaften, die im Juni 2021 in Budapest stattfanden, schon für sich entscheiden – so auch dieses Mal. Nach 4:48 Minuten erzielte Karl-Richard die Ippon-Wertung, wodurch er den Kampf gewann. In der nächsten Runde wartete bereits Michael Korrel aus den Niederlanden, Sieger des Grand Slam Tel Aviv im Februar, auf den TSV-Athleten. Doch Karl-Richard setzte sich auch in dieser Begegnung nach über vier Minuten Kampfzeit durch.
Im Viertelfinale traf er auf den 29-jährigen Koreaner Guham Cho, der den Grand Slam in Abu Dhabi gewonnen hatte und beim Grand Slam in Kazan im Mai Bronze gewinnen konnte. Nach einem langen Kampf unterlag Karl-Richard im Golden Score (der Verlängerung im Judo), wodurch Karl-Richard in der Trostrunde weiterkämpfen musste, in der Hoffnung, sich auf diesem Weg noch die Bronzemedaille zu sichern.
Nun stand der Leverkusener Athlet dem Russen Iliasov Niiaz gegenüber, Drittplatzierter des Tel Aviv Grand Slam 2021. Der Russe konnte im Kampfverlauf eine Waza-ari Wertung erzielen, die Karl-Richard nicht mehr aufholen konnte. Somit unterliegt „Kalle“ nach Ablauf der Kampfzeit und beendet seine zweiten Olympischen Spiele mit einem Siebten Platz.
Der Koreaner Cho unterlag am Ende des Olympischen Turniers dem Japaner Aaron Wolf, nach einer gesamten Kampfzeit von 9:33 Minuten.
Bronze mit dem Mixed Team
Bei diesen Olympischen Spielen war erstmals auch der Mixed-Mannschaftswettbewerb vertreten. Die Mannschaft setzt sich dabei aus drei Gewichtsklassen der Frauen (-57kg, -70kg, +70kg) und drei Gewichtsklassen der Männer (-73kg, -90kg, +90kg) zusammen. Für das Team Deutschland trat auch Karl-Richard Frey auf die Matte.
In der ersten Begegnung traf Team Deutschland auf das IJF-Flüchtlingsteam, welche mit 4:0 deutlich gewonnen wurde. Nach Niederlagen von Dominic Ressel (-90kg) und Jasymin Grabowski (+70kg), konnten Theresa Stoll (-57kg), Johannes Frey (+90kg), Igor Wandtke (-73kg) und Martyna Trajdos (-70kg) ihre Kämpfe für sich entscheiden.
In der nächsten Runde kämpfte das Deutsche Team gegen die Mannschaft aus Japan, die gleich fünf Olympiasieger stellte. Theresa Stoll trat -57kg gegen die amitierende Olympiasiegerin Uta Abe an und konnte diesen Kampf sensationell für sich entscheiden. Auch Igor Wandtke (-73kg) traf auf einen Olympiasieger – Shohei Ono – doch auch Igor entschied diesen Kampf für sich! In den folgenden Kämpfen konnten sich unsere Judoka Giovanna Scoccimarro (-70kg), Eduard Trippel (-90kg) und Yasmin Grabowski (+70kg) nicht behaupten. Der erst 22-Jährige Johannes Frey unterlag nach 4:18 Minuten gegen den Olympiasieger Aaron Wolf, wodurch die Mannschaftsbegegnung mit 4:2 gegen Japan verloren ging.
In der Trostrunde traf das deutsche Team auf die Mannschaft aus der Mongolei. Konnten sich Igor Wandtke (-73kg) und Eduard Trippel (-90kg) nicht behaupten, so erzielten Giovanna Scoccimarro (-70kg), Jasmin Grabowski (+70kg), Johannes Frey (+90kg) und Theresa Stoll (-57kg) die wichtigen Punkte, um die Begegnung mit 4:2 zu gewinnen.
Im Kampf um die Bronzemedaille wartete das Team der Niederlande auf das Team Deutschland. Nach einer Auftaktniederlage von Giovanna Scoccimarro (-70kg) gegen Sanne van Dijke konnte Dominic Ressel gegen den Weltmeister von 2019, Noel van t´End (-90kg), gewinnen und zum 1:1 ausgleichen. Noel hatte vor einigen Jahren in der Judo-Bundesliga für den TSV Bayer 04 Leverkusen gekämpft. Im Anschluss erzielte Anna-Maria Wagner den nächsten Punkt gegen Guusje Steenhuis. Karl-Richard Frey (+90kg) vom TSV Bayer 04 Leverkusen unterlag gegen Henk Grol, den Vize-Europameister. Theresa Stoll (-57kg) und Sebastian Seidl (-73kg) machten den Tag jedoch für das Deutsche Team noch perfekt, indem sie ihre Kämpfe gegen Sanne Verhagen und Tornike Tsjakadoea gewinnen. Somit endet die Begegnung Deutschland – Niederlande mit 4:2.
Das Judo-Team Deutschland gewinnt damit bei den erstmals bei Olympischen Spielen ausgetragenen Mixed-Team Wettbewerb die Bronzemedaille.
Sabrina Fischer
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