GIANTS drehen Partie in der Schlusssekunde
12 Spiele, 11 Siege: Die BAYER GIANTS Leverkusen bezwingen den SC Rist Wedel zum Jahresende in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB 2024/25 knapp mit 64:63.
Am frühen Sonntagmorgen ging die Reise für den BAYER-Tross los: Die Farbenstädter um Trainerduo Michael „Mike“ Koch und Hansi Gnad reisten rund 400 Kilometer in Richtung Norden. Es ging zum SC Rist Wedel in die Steinberghalle. Beim „ProB-Urgestein“ wollten die Leverkusener unbedingt punkten, um das Jahr 2024 erfolgreich zu beenden. Es sollte ein hartes Stück Arbeit werden…
Spielverlauf: Kein Rhythmus in der Offensive, die Verteidigung steht!
So richtig konnten die GIANTS die lange Tour nach Wedel zunächst nicht abschütteln. Wie schon zuvor in Berlin oder Wolmirstedt startete BAYER eher mäßig in die Begegnung. Diese Schwäche konnten die Gastgeber von Headcoach Hamed Attarbashi für sich nutzen. Den Hausherren gelang es, sich deutlich abzusetzen (8:17 – 6. Spielminute). Leverkusen fand in den ersten zehn Spielminute offensiv überhaupt nicht statt. Die Rheinländer haderten mit ihrer Wurfquote aus dem Dreier- bzw. Zwei-Punkte-Bereich, während bei Wedel u.a. der routinierte US-Amerikaner Camron Reece stets Lücken in der Verteidigung der Gäste fand. Der SC führte nach dem ersten Viertel verdient mit 24:12.
Im zweiten Durchgang bekamen die rund 650 Zuschauer von beiden Seiten eine hart umkämpfte Spielperiode zu sehen, in der sich keine Mannschaft einen wirklichen Vorteil erspielen konnte. BAYER gelang es zwar, den SC Rist in der Defensive „an die Kette zu legen“, allerdings gelang es Sebastian Brach, C.J. Oldham & Co. nicht entscheidend an Boden gut machen. Es war für die Farbenstädter wie verhext: Der Ball wollte einfach nicht durch die Reuse der Wedeler fallen. So sorgten Einzelaktionen der GIANTS dafür, dass man schlussendlich mit einem einstelligen Rückstand (27:36) in die fünfzehnminütige Pause ging: „Das war keine gute erste Hälfte von uns, wir sind sehr gerädert aus dem Bus gekommen und Wedel hat uns große Schwierigkeiten bereitet. Daran gilt es zu arbeiten“, fasste Koch im Anschluss an die Partie zusammen.
Nach der Halbzeit wurden die Leverkusener Korbjäger stärker. Die aufopferungsvolle Verteidigungsarbeit setzten die GIANTS weiterhin fort, im Angriff konnte man die Führung der Wedeler mit einem 10:0-„Run“ kontern. Erstmalig führte Leverkusen in dieser Begegnung (37:36 – 24. Spielminute). In der Folge gelang es allerdings keinem Team sich einen nennenswerten Vorteil auf dem Feld zu erspielen. Die Führung wechselte häufig zwischen beiden Mannschaften. Eine zusätzliche Schwächung musste BAYER dann in der 28. Spielminute mit dem fünften Foul von Dennis Heinzmann hinnehmen, der bis dato eine gute Leistung zeigte. Beim Spielstand von 48:49 ging es in den Schlussdurchgang.
Wer jetzt auf ein „offensives Feuerwerk“ beider Vereine in den letzten zehn Minuten hoffte, sollte enttäuscht werden. Leverkusen und Wedel waren stark darauf bedacht möglichst wenig Fehler zu machen. Zwischenzeitlich konnte der SC Rist sich mit fünf Zählern absetzen (49:54 – 35. Spielminute), doch immer wieder hatten die „BAYER-Boys“ die passende Antwort auf die Bemühungen der Norddeutschen parat. Dennoch: Knapp drei Sekunden vor dem Ende und bei eigenem Einwurf in der GIANTS-Hälfte sah Wedel beim Ergebnis von 62:63 als der sichere Sieger aus. Doch der Einwurf des Kooperationspartners der Hamburg Towers landete per Steal in den Armen von Luca Finn Kahl, welcher schlussendlich nur mit einem Foul zu stoppen war – bedeutete zwei Freiwürfe für LEV. Es war nun ein Nervenspiel an der Linie, doch der routinierte Aufbauspieler verwandelte die beiden Freiwürfe, unter ohrenbetäubenden Lärm, cool. Eine sichergeglaubte Niederlage konnten die Rheinländer so zu einem 64:63-Erfolg drehen.
Mit 20 Punkten und acht Rebounds zeigte Donte Nicholas einmal mehr seine Qualitäten als Allrounder. Das „Schweizer Taschenmesser“ der GIANTS bewies erneut seine Fähigkeiten als Scorer und Leader. Statistisch effektiver trat nur Dennis Heinzmann (Effektivität 18) auf. Der Center verfehlte eine weiteres „Double-Double“ in 2024/25 nur knapp (zehn Zähler, neun Rebounds). Sebastian Brach (14) und Luca Finn Kahl (10) scorten ebenfalls zweistellig.
Für BAYER war es der 11. Saisonerfolg im zwölften Spiel in der BARMER 2. Basketball Bundesliga 2024/25. Ein toller Abschluss im Jahr 2024
Die Stimmen zum Spiel
Michael „Mike“ Koch (Headcoach der BAYER GIANTS): „Das war von uns sicherlich kein gutes Spiel, aber dennoch haben die Jungs vor allem in der zweiten Halbzeit Nehmerqualitäten bewiesen. Die Verteidigung bei uns stand und hat den Gegner vor schwierige Aufgaben gestellt. Klar ist, dass wir in der Offensive keinen guten Tag erwischt haben. Unser Angriffsspiel war zu statisch, der Ball wurde viel zu wenig bewegt. Daran müssen wir weiterarbeiten. Am Ende kannst du so eine Partie eigentlich nicht gewinnen, doch wir sind stets drangeblieben und haben uns nicht abschütteln lassen. Großes Kompliment am Ende für Luca, der in einer Drucksituation an der Freiwurflinie so cool geblieben ist und den Sieg über die Ziellinie gerettet hat. Mit 11 Siegen aus den ersten 12 Paarungen sind wir sehr zufrieden, freuen uns aber gleichzeitig auch über die Winterpause. Ein paar Tage Urlaub haben wir uns alle verdient.“
Dennis Heinzmann (Mannschaftskapitän der GIANTS): „Das war alles in allem sehr nervenaufreibend. Keine Mannschaft wusste spielerisch zu überzeugen. Am Ende haben wir aber diesen wichtigen Sieg einfahren können. Mein Lob geht in Richtung Luca. Chapeau, wie er in einer mental anspruchsvollen Lage, ohne Nerven zu zeigen, den Erfolg für uns dingfest gemacht hat. Das wird ihm im weiteren Saisonverlauf zusätzlich helfen. Wir freuen uns sehr, dass wir unsere Siegesserie weiterausbauen konnten. Jetzt heißt es neue Kräfte für 2025 sammeln und gleich wieder Vollgas geben!"
Scoring BAYER GIANTS Leverkusen (vs. SC Rist Wedel): Donte Nicholas (20 Punkte), Sebastian Brach (14), Luca Finn Kahl (10), Dennis Heinzmann (10), Moritz Hübner (4), Dimitrije Djordjevic (3), Sören-Eyke Urbansky (2), Joel Moketo Lungelu (1), C.J. Oldham und Calin Nita.
Christopher Kwiotek (CK)