GIANTS sind nach Arbeitssieg weiter ungeschlagen

Sie war wieder gut gefüllt, die Ostermann-Arena zu Leverkusen: 1.238 Zuschauer, darunter auch einige Fans aus Rostock, fanden an einem bewölkten Sonntagnachmittag den Weg in die Rundsporthalle an der Bismarckstraße, um einer interessanten Begegnung beizuwohnen. Die „Giganten“ empfingen das Tabellenschlusslicht der Nordstaffel, die Young Seawolves. Der bessere Start in die Partie gelang den GIANTS…

Gleich mit einem 5:0-„Run“ (alle Punkte erzielte Quadre Lollis Jr.) setzten sich die Hausherren ab und wollten so umgehend für klare Verhältnisse sorgen. Doch die Seawolves machten schnell deutlich, dass mit ihnen nicht zu spaßen war. Die Jungs von Coach Nicolai Coputero konterten den Leverkusener Lauf umgehend und so bewegten sich beide Mannschaften zunächst auf Augenhöhe. Doch mit zunehmender Spieldauer wurden die Rostocker immer stärker. Das lag vor allem aber auch daran, dass die BAYER-Korbjäger eine Vielzahl an Wurfchancen liegenließen. Offene Würfe verfehlten ihr Ziel und auch der eine oder andere Ballverlust kam erschwerend hinzu. So rieben sich die Fans in der Arena ein wenig verwundert die Augen, dass die Gäste von der Ostsee nach den ersten zehn Minuten mit drei Zählern führten (18:21).

Zu Beginn des zweiten Durchgangs machten die Rostocker da weiter, wo sie aufgehört hatte: Sie scorten konstant. Darren Aidenojie vollendete einen 6:0-„Lauf“ seiner Farben in der 12. Spielminute zum 18:27. BAYER dagegen suchte weiterhin nach der passenden Formel gegen tapfer aufspielende Gäste, die es dem Rekordmeister verdammt schwermachten. Doch mit der Zeit kämpften sich die GIANTS in die Paarung. Angetrieben von einigen guten Defensivaktionen wurden die Farbenstädter zusehends stärker und siehe da - einen 13:0-„Run“ später ging LEV mit sieben Zählern in Front (36:29). Zum Ende der ersten Hälfte lag man gar im zweistelligen Bereich vorne. Dies war der verdiente Lohn harter Arbeit in der Schlussphase der zweiten Periode. Mit 43:33 ging es in die Kabine.

Die Hoffnung war bei allen Beteiligten groß, dass der Aufsteiger nach der Pause Probleme mit der Offensiv-Power der Heimmannschaft haben würde. Doch Rostock ließ sich nicht beirren und machte Zähler um Zähler auf die GIANTS wieder gut. Plötzlich lagen die Seawolves wieder vorne (43:46 – 24. Spielminute), bevor BAYER nach rund fünf Minuten endlich durch Marko Boksic punkten konnte. Der Serbe war es auch, welcher die „Riesen vom Rhein“ in dieser schwierigen Phase anführte. Wie schon im Viertel davor, hievte sich das Team des 14-maligen Deutschen Meisters gemeinsam aus diesem Tief. Es lief nun wieder für Sebastian Brach, Latrell Großkopf & Co. 60:55 endete Abschnitt Nummer drei und Leverkusen war wieder im Geschäft.

Doch unterschätzen sollte man die Seawolves Academy zu keinem Zeitpunkt, das war spätestens jetzt jedem GIANT-Fan klargeworden. BAYER verteidigte den Vorsprung zunächst über einige Minuten, bevor Sydnee Bijlsma den Turbo zündete und die Mannschaft in den marineblauen Jerseys nach vorne brachte (63:64 – 34. Spielminute). Doch dieses „Spiel der Läufe“, wie Livestream-Kommentator Hendrik Scheler die Begegnung treffenderweise betitelte, hatte wieder einen Run parat – für die Leverkusener Basketballer. Sören-Eyke Urbansky vollendete sieben BAYER-Zähler in Serie zur eigenen Führung (70:64 – 36. Spielminute). Die Zeichen standen nun langsam aber sicher auf Sieg des ProA-Vizemeisters von 2021, der vor allem die nachlassenden Kräfte der Gäste für sich zu nutzen wusste. Spätestens mit dem erfolgreichen Lay-Up durch Kevin Strangmeyer zum 77:70, 70 Sekunden vor Spielende, war die Entscheidung gefallen. Am Ende gewannen die Farbenstädter ein heiß umkämpftes Match gegen gut auftretende Rostocker mit 84:75.

Der statistisch gesehen beste Spieler war auf Seiten der BAYER GIANTS Kevin Strangmeyer. Der Power Forward markierte 12 Zähler und griff 12 Rebounds ab, sein erstes „Double-Double“ in 2023/24. Insgesamt kommt „Kev“ so auf eine Gesamteffektivität von 21. Die Topscorer hören auf die Namen Trey McBride und Marko Boksic. Beide Akteure übernahmen in schwierigen Phasen des Teams Verantwortung und erzielten jeweils 18 Punkte. Weiterhin zweistellig scorte der gut aufgelegte Joshua Dahmen (11).

Trainer Hansi Gnad schnaufte nach der Partie erst einmal kräftig durch. Den kräftezehrenden Erfolg kommentierte der 60-Jährige wie folgt: „Trotz der Niederlage hat Rostock toll gekämpft und uns das Leben sehr schwer gemacht. Das war alles andere als einfach heute für uns. Mir hat bei uns, vor allem zu Spielbeginn und nach der Halbzeit, der absolute Wille zum Sieg gefehlt. Am Ende haben sich die Jungs gemeinsam aus diesem Tal befreit und sich den Sieg erkämpft. Ich hoffe, dass jetzt jedem bewusstgeworden ist, dass es in dieser ProB-Nord keine einfachen Gegner gibt. Jetzt gilt es sich konsequent und fokussiert auf die nächste Aufgabe vorzubereiten.“

Die „Riesen" reisen am kommenden Samstag, 21.10.2023, um 19:30 Uhr, nach Herford. Dort trifft man am 5. Spieltag der Saison 2023/24 auf die BBG. Die BAYER GIANTS Leverkusen bieten einen kostenfreien Fanbus für das Auswärtsspiel an. Wer sich anmelden möchte kann dies beim Fanclub-Beauftragten Yannick von Laufenberg gerne unter fans@giants-leverkusen.de gerne tun!

Scoring BAYER GIANTS Leverkusen (vs. Rostock): Marko Boksic (18 Punkte), Trey McBride (18), Kevin Strangmeyer (12), Joshua Dahmen (11), C.J. Oldham (8), Quadre Lollis Jr. (5), Marius Stoll (5), Sören-Eyke Urbansky (4), Sebastian Brach (2), Latrell Großkopf (1), Lennart Litera und Leo Trierscheidt. 

Christopher Kwiotek