Hendrik Müller ist U20-Weltmeister
Dem 19-jährigen Stabhochspringer gelang am Freitag in Lima der große Coup.
Als Mitfavorit reiste Stabhochspringer Hendrik Müller zur U20-Weltmeisterschaft nach Lima/Peru. Nach überstandener Qualifikation bei kalten Bedingungen, wollte der Schützling von Marvin Klaassen am Freitag ins Medaillenrennen eingreifen. Dies gelang ihm dank seiner Nervenstärke.
Hendrik fand nicht optimal in den Wettbewerb. Nach übersprungenen 5,05m, meisterte er die folgenden Höhen von 5,20m und 5,30m erst im dritten Versuch. Nach den übersprungenen 5,30m stand bereits eine Medaille fest, da diese Höhe lediglich Rikuya Yoshida (Japan) und der zu diesem Zeitpunkt führende Tscheche Jan Krcek schafften. Beide Athleten lagen aufgrund von weniger Fehlversuchen zu diesem Zeitpunkt noch vor Hendrik. Die folgenden 5,35m übersprang Yoshida im ersten und Hendrik im zweiten Versuch. Krcek sparte sich nach zwei Fehlversuchen einen Versuch für 5,40m auf und scheiterte. Sowohl Hendrik als auch Yoshida übersprangen die 5,40m im ersten Versuch, der Japaner lag stets vorne.
So musste die Entscheidung bei 5,45m fallen. Beide Athleten scheiterten zunächst zweimal. Und nach dem dritten Sprung von Hendrik Müller brachen Athlet, Trainer und die deutsche Delegation in laute Jubelstürme aus: Die Latte blieb liegen. Als wenig später bei Yoshidas drittem Versuch die Latte ein drittes Mal fiel, war das Gold besiegelt. Als zweiter deutscher Stabhochspringer nach dem kürzlich zurückgetretenen Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) krönte sich Hendrik Müller zum U20-Weltmeister.
Beim DLV-Interview zeigte er sich im Anschluss erleichtert: "Ziel übertroffen, würde ich sagen! Mein Ziel war es auf jeden Fall, eine Medaille zu holen. Natürlich wollte ich Weltmeister werden. Ich habe es geschafft und bin mega glücklich! Es war ein schwieriger Wettkampf. Letztes Jahr in Jerusalem war ich sehr enttäuscht, weil ich wusste, dass ich mehr kann. Dass ich mal bei einer Meisterschaft peake, ist das Beste, was man machen kann. Ich war heute viel fokussierter, habe mehr auf mich geguckt. Die dritten Versuche bei den niedrigen Höhen haben sehr viel Kraft gekostet, umso wichtiger war es, die größeren Höhen im ersten Versuch zu schaffen. Ich bin froh, dass das deutsche Team heute so zahlreich an der Anlage vertreten war. Bei jedem Versuch, bei dem meine Beine noch kaputt waren von den ganzen Fehlversuchen, stand ich da, habe das Publikum animiert und sie sind mitgegangen. Das war einfach perfekt."
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