Jonathan Dahlke auf Norm-Jagd
Drei Leverkusener starten am Samstag bei den deutschen 10.000-Meter-Meisterschaften in Pliezhausen.
Auf der Straße ist Jonathan Dahlke die Zeit im vergangenen Jahr schon gerannt, nun soll sie auch auf der Bahn her: Unter 29 Minuten. Den letzten Schliff dafür hat sich der 27-Jährige Bayer-Langstreckler zuletzt im Höhentrainingslager in Marokko geholt. „Er ist in Form“, sagt Tobias Kofferschläger, der Leverkusener Headcoach Lauf, vor den deutschen 10.000-Meter-Meisterschaften am Samstag in Pliezhausen. Bleibt Dahlke dort unter 29 Minuten, hätte er Chancen auf eine Nominierung zum European 10.000-Meter-Cup am 28. Mai im französischen Pacé. Fünf deutsche Startplätze gibt es.
Neben Dahlke (Bestzeit 10.000 m 28:37 Minuten) gehen am Samstag zwei weitere Leverkusener Läufer auf die 25 Stadionrunden: Alexander Schröder (29:52) und Kai Thomzik (U23, 31:50). Till Grommisch (30:00) und Julien Jeandrée (30:19) müssen gesundheitsbedingt passen. Bei Grommisch will Kofferschläger nach einer überstandenen Corona-Infektion kein Risiko eingehen, Jeandrée plagt eine Erkältung. Für beide lautet das Ziel nun: Vorbereitung und Qualifikation für die 5000 Meter bei den Deutschen Meisterschaften Ende Juni in Berlin.
Über Dahlkes Europacup-Pläne sagt Kofferschläger: „Das ist anspruchsvoll, da muss er einen guten Tag haben.“ Gut daran wäre, dass bei so einem Rennen mit den Besten Europas immer gute Chancen bestehen, eine Norm zu knacken. „Da könnte ich einen Angriff auf die EM-Norm starten“, sagt Dahlke. In diesem Jahr gelten 28:15 Minuten als Voraussetzung für einen Startplatz bei der Heim-EM im August in München und 27:28 Minuten für die WM-Teilnahme im Juli in Eugene/USA. Die WM-Norm halte er als Ziel für Dahlke für „unrealistisch“, sagt Kofferschläger. Die EM-Norm dagegen bezeichnet er nur als „Riesenbrett“. Dahlke spricht von seinem „Traumziel“.
Für ihn wird es die erste Saison, in der er sich voll auf die 10.000 Meter auf der Bahn konzentriert. Die Strecke ist er bislang nur einmal offiziell gelaufen: Vor zwei Jahren in 29:56 Minuten. Im vergangenen Jahr konzentrierte er sich auf die 3000 Meter Hindernis. „Aber die Saison war nicht so ideal“, sagt er: „Wir haben gemerkt, dass ich auf den längeren Distanzen mehr Potenzial habe.“ Und das will Jonathan Dahlke am Samstag in Pliezhausen zeigen.
Foto: Marco Strausberg
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