Für Wissbegierige

Karl-Richard Frey beendet Profisport-Karriere

Wenige Tage vor dem Start der Olympischen Spiele 2024 in Paris blicken wir im Interview auf seine sportliche Karriere, die Unterstützung des TSV Bayer 04 Leverkusen und seinen wichtigsten Judo-Kampf.


In wenigen Tagen beginnen die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Was den Athletinnen und Athleten in dieser letzten Vorbereitungsphase durch den Kopf geht, weiß Judoka Karl-Richard Frey genau. Er war Athlet des TSV Bayer 04 Leverkusen und in seiner Zeit in Leverkusen zwei Mal für die Olympischen Spiele nominiert. 2016 in Rio de Janeiro erreichte er den fünften und 2021 in Tokio den siebten Platz im Einzelwettkampf. Im Team-Wettbewerb gewann er bei den Olympischen Spielen 2021 die Bronze-Medaille.

Seit wenigen Wochen ist Karl-Richard Frey im Profisport-Ruhestand und hat seine aktive Karriere offiziell beendet. Judo-Pressewartin Katrin Rehse hat mit ihm einen Blick zurückgeworfen.

Du hast viele Medaillen gewonnen, warst bei den Deutschen Meisterschaften, Europameisterschaften, Weltmeisterschaften und sogar zweimal bei den Olympischen Spielen. Gibt es einen Sieg, an den Du besonders gerne zurückdenkst?

  • Karl-Richard Frey: Ja klar! Am liebsten denke ich an den Sieg zur Bronzemedaille bei den Weltmeisterschaften in Tscheljabinski, in Russland, zurück. Das war 2014. Denn mein Vater hatte extra die Reise auf sich genommen. Und dort habe ich meine erste WM-Medaille gewonnen.

Das ist jetzt zehn Jahre her... kannst Du Dich noch an die Situation erinnern?

  • Karl-Richard Frey: Ich habe im Kampf um die Bronzemedaille gegen den damals amtierenden Olympiasieger und Weltmeister aus Russland gekämpft. Die ganze Halle schrie für den Russen und trotzdem habe ich ihn schlagen können.

Du hast Deinen Vater erwähnt. Judo und Familie sind bei Dir eng verbunden - wie wichtig war für Deine sportliche Karriere Dein Vater?

  • Karl-Richard Frey: Er hat uns zum Judo gebracht – meine beiden Brüder und mich. Er hat uns zu Turnieren gefahren, er hat für uns vieles organisiert und uns später gemanagt. Er unterstützt uns, wo er kann, und ist immer noch unser Ratgeber.

Erfolg oder Misserfolg - im Judo-Sport entscheidet sich ein Kampf manchmal in Bruchteilen von Sekunden. Wie bist Du mit Niederlagen umgegangen?

  • Karl-Richard Frey: Rückschläge waren für mich immer sehr schwierig zu verarbeiten. Im ersten Moment war ich oft sehr wütend und sauer auf mich selbst. Ich habe den Fehler eigentlich nie beim Gegner gesucht, sondern bei mir selbst. Anfangs habe ich den Fehler gemacht, mich zu sehr unter Druck zu setzen. Und je erfahrener ich wurde, um so professioneller bin ich mit den Misserfolgen umgegangen. Habe im Training Revue Passieren lassen, was passiert ist und was ich ändern kann. In Zusammenarbeit mit einem Sportpsychologen haben wir erfolgreich an Stellschrauben gearbeitet und das Problem oftmals in den Griff bekommen.

Jetzt bist Du selbst Trainer am Olympiastützpunkt Köln und bei der Bundeswehr in der Sportfördergruppe. Was möchtest Du Deinen Athleten weitergeben?

  • Karl-Richard Frey: Zunächst einmal möchte ich meinen eigenen Stil finden, um ein vorbildlicher Trainer zu sein. Und dann möchte ich ein Mentor sein, der seine Athleten stützt. Mir ist wichtig, eine Verbindung aufbauen, die über Judo hinausgeht.

Unterstützung ist immens wichtig im Sport und hat eine besondere Bedeutung in einer Einzelsportart. Wenn Du an die Zeit in Leverkusen zurückdenkst, an was erinnerst Du Dich gerne?

  • Karl-Richard Frey: Der Verein TSV Bayer 04 Leverkusen war für mich immer ein großer Unterstützer und hat dazu beigetragen, dass ich meine Erfolge überhaupt verwirklichen konnte. Wenn ich zurückdenke an schöne Momente, dann denke ich an die zweite Bundesliga, in der ich damals gekämpft habe, und viele weitere Wettkämpfe. Sicherlich stand der sportliche Gedanke an erster Stelle, aber gleich darauf auch der Spaß an allem. Und es fällt mir schwer, einen Schlussstrich zu ziehen. Ganz wichtig ist für mich, der Dank an den Verein! Der TSV war für mich da … auch wenn es mal ein finanzielles Problem gab, ein Turnier für mich finanziert werden musste. Der Verein war sofort für mich da. Und da bin ich überaus dankbar und sehr glücklich, dass das so gelaufen ist.

Karl-Richard Frey – ehemaliger TSV-Judoka hat seine Sportlerkarriere offiziell beendet und wünscht nun den Deutschen Athleten für die Olympischen Spiele in Paris viel Erfolg!


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