Klosterhalfen holt Silber bei der Hallen-EM
Vier unserer Bayer-Athleten präsentierten sich bei der Hallen-EM - über die 3000m konnte Konstanze Klosterhalfen Silber gewinnen, Torben Blech wurde Vierter.
Nach vier ereignisreichen Wettkampftagen in Istanbul kann hinsichtlich unserer Bayer-Athleten von einer unglücklichen Bilanz gesprochen werden. Eine Medaille und zwei Final-Platzierungen können sich dennoch sehen lassen.
Klosterhalfen unterliegt Klein im deutschen Duell
Das 3000m Finale der Frauen versprach ein spannendes Duell, in dem neben unserer Bayer-Athletin Konstanze Klosterhalfen eine weitere deutsche Athletin, Hanna Klein, die wohl besten Titelchancen aufwies. Dies sollte sich über die 15 Hallenrunden bestätigen. Die beiden jahresschnellsten dominierten das Feld ab Kilometer zwei gemeinsam. Konstanze lief hierbei als Führende in die Schlussrunde und wurde in dieser noch von de Deutschen Vizemeisterin Hanna Klein überholt. In 8:35,87 Min (PB) kam Klein vor Klosterhalfen (8:36,50 Min) ins Ziel. Der erste Doppelsieg über 3000m bei einer Hallen-EM in der Geschichte der Leichtathletik wurde somit in Istanbul geschrieben. Nach der Silbermedaille über 1500m im Jahr 2017 und der Bronzemedaille über 3000m im Jahr 2019, war dies die dritte Medaille für Konstanze bei den Hallen-Europameisterschaften. Insgesamt blickt sie mit gemischten Gefühlen auf den Wettkampf zurück: "Ein Doppelsieg ist schon cool, auch wenn gerade die Enttäuschung noch etwas überwiegt. Ein bisschen freue ich mich natürlich schon. Ich habe mich richtig stark gefühlt und weiß, dass ich super drauf bin. Diese Hallensaison war das perfekte Rennen nicht dabei. Hanna war hinten raus einfach superstark. Ich hatte Anfang des Jahres noch Fußprobleme, wir hatten knapp vier Wochen Zeit, um den Kick wiederzufinden. Jetzt freue ich mich auf den Sommer und plane auch, mal wieder zurück zur 1.500 zu gehen."
Blech wird Vierter - Höhengleich mit den Medaillengewinnern
Im Stabhochsprung der Männer überstanden unsere Goldmedaillengewinner der Hallen-DM, Torben Blech und Bo Kanda Lita Baehre, zunächst die Qualifikation. Im Finale sollte es zum offenen Schlagabtausch kommen - besonders, weil Weltrekordler Mondo Duplantis auf seine Teilnahem bei der Hallen-EM verzichtete. Im Vergleich zu den konstanten letzten Wochen, in denen Torben besonders seine ersten Höhen im ersten Versuch übersprang, leistete er sich im Finale zwei bereits einen Fehlversuch bei seiner Einstiegshöhe und den 5,70m.. Im Laufe des Wettbewerbs steigerte sich der Schützling von Christine Adams und überquerte die 5,80m im ersten Versuch. Am Ende des Wettbewerbs ging es für keinen Athleten mehr höher hinaus, lediglich die beiden Fehlversuche sorgten dafür, dass Torben keine Medaille mit nach Leverkusen bringt. Ein Organisations-Fiasko erschwerte zudem seine Versuche bei 5,85m. Hier wurde die Bahn mehrmals freigegeben und, wenn Torben anlaufen wollte, wieder gesperrt. Diese Problematik, aber vor allem seine Fehlversuche ärgerten Torben: "Im dritten Versuch über 5,85 Meter hat der Kampfrichter die Bahn nicht freigegeben. Da muss ich vielleicht ein bisschen cooler sein, aber ich bin halt ein impulsiver Mensch, ich rege mich tierisch darüber auf. Im Endeffekt hat das jetzt nicht den Wettkampf entschieden. Es ist einfach dumm, dass ich zwei Fehlversuche gemacht habe. Jeder Wettkampf in den letzten Wochen, außer die Quali: Alles immer im Ersten. Damit hätte ich hier gewonnen. Jetzt bin ich Vierter. Naja. letztendlich habe ich eine gute Hallensaison. Ich glaube, darauf kann ich auch stolz sein. Jetzt nehme ich den Schwung mit. Und im Sommer springe ich halt höher!"
Vereinskollege Bo Kanda konnte hingegen nicht an die letzten Wochen anknüpfen, in denen er vermehrt an Sicherheit gewann. In der Qualifikation rutschte Bo mit übersprungenen 5,65m und dem kleinen q ins Finale. In diesem scheiterte er schließlich nach übersprungenen 5,40m drei Mal an der nächsten Höhe von 5,60m. Dies bedeutete schließlich Platz neun. Unser amtierender Outdoor Vize-Europameister zeigte sich enttäuscht und sieht einen gewissen Lernprozess hinter diesem Wettkampf:" Ärgerlich. Ich habe mich verpokert. Nach dem ersten, zweiten Fehlversuch hätte ich auslassen sollen, weil es mir am Ende schon auf die Puste ging. Da war bei der Höhe nicht mehr so viel drin. Vor zwei Jahren ist mir das gleiche passiert, nur bei der Anfangshöhe. Ich habe mir gesagt: Komm, lass aus – aber ich habe es nicht durchgezogen, das war mein Problem. Mit meiner Erfahrung sollte ich in der Lage sein, diese Entscheidung selbst zu treffen. Habe ich nicht gemacht und ich hoffe, ich lerne daraus. In den letzten Wettkämpfen hat es gestimmt, es lag jetzt nicht am neuen Trainer und Umfeld. Ich möchte keine Ausreden suchen, dass ich mich da noch gewöhnen muss. An sich war ich in einer guten Form, ich war fit, habe beim Einspringen gute Sprünge gemacht. Ich war nicht kaputt von gestern, im Gegenteil. Aber das ist Stabhochsprung, und manchmal gehört mehr dazu, als nur fit zu sein. Das ist der Sport."
Eikermann verpasst Halbfinale hauchzart
Unser Hürdensprinter und amtierender Deutscher Hallenmeister Tim Eikermann wollte seine starke Form und den Schwung des DM-Titels aus Dortmund mit nach Istanbul nehmen. Nach Problemen im Anlauf zur ersten Hürde, kam er im Vorlauf mit einer Zeit von 7,80sek als Vierter ins Ziel. Im gleichen Lauf reichte eine Zeit von 7,79sek für den dritten Platz und somit das Erreichen der Halbfinalläufe.
"Ich bin leider nicht gut an die erste Hürde gekommen und habe mich im Mittelteil mit dem Spanier neben mir etwas verhakt. Es ist schade, dass es um eine Hundertstel nicht gereicht hat. Mit einem Fehler weniger, hätte es sicher gereicht mit den 7,79 Sekunden. Die EM ist schon etwas Besonderes, total aufgeregt war ich aber nicht."
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