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Die Deutsche Meisterin Konstanze Klosterhalfen mit ihrem Trainer Sebastian Weiß. Foto: Heuser

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Leichtathleten gewinnen fünf Meistertitel

Hallen-DM: Konstanze Klosterhalfen läuft an ihrem Geburtstag zum Deutschen Rekord/ TSV-Athleten gewinnen fünf Medaillen


Konstanze Klosterhalfen sorgte wieder einmal für das Highlight der Deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund. Über 3.000 machte sich das Geburtstagskind mit dem Titel und einem neuen Deutschen Rekord selbst das schönste Geschenk. Insgesamt gewann der TSV vier goldene und eine Silbermedaille.

Auf eines der Höhepunkte wartete das Dortmunder Publikum bis zum späten Sonntagnachmittag: die 3.000 Meter der Frauen. Die Leverkusener Überfliegerin Konstanze Klosterhalfen verzichtete zugunsten der 3.000-Meter-Strecke auf ihre halb so lange Paradedisziplin. Mit ihr an der Startlinie standen mit der WM-Dritten über die Hindernisstrecke Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) und Alina Reh (SSV Ulm) zwei hochklassige Konkurrentinnen. Wie gewohnt lief „Koko“ Klosterhalfen, die am Sonntag ihren 21. Geburtstag feierte, von der Spitze weg und baute ihren Vorsprung von Runde zu Runde mehr aus. Am Ende standen schier unglaubliche 8:36,01 Minuten auf der Uhr – Sieg, neuer deutscher Rekord und die Hallen-WM-Norm um knapp 15 Sekunden unterboten. „Ich bin einfach die Rundenzeiten gelaufen, die mein Trainer mir gesagt hat. Am Ende habe ich gar nicht mehr richtig gehört, wie schnell ich bin. Ich bin einfach gelaufen. Es ist ein ganz tolles Gefühl, an meinem Geburtstag das machen zu dürfen, was ich gerne mache“, freute sich die Athletin von Sebastian Weiß, die nach ihrer Ehrenrunde noch ein Geburtstagsständchen von 4.000 Leichtathletikfans bekam.

Am ersten Tag der Deutschen Hallenmeisterschaften in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle war es jedoch Stabhochspringerin Katharina Bauer, die für einen goldenen Auftakt der Leverkusener Leichtathleten gesorgt hat. Mit 4,51 Meter gewann die 27-Jährige ihren ersten nationalen Titel. „Es ist Wahnsinn, dass ich heute den Titel gewinnen konnte. Lisa Ryzih [ABC Ludwigshafen] ist eine sehr starke Konkurrentin. Deshalb habe ich auch nicht mit dem Titel gerechnet. Aber ich habe mir alle Optionen offen gehalten. Dass jetzt mein Traum vom DM-Titel wahr wird, ist echt ein unglaubliches Gefühl“, erklärte Katharina Bauer, die unmittelbar nach ihrem Sieg das eine oder andere Freudentränchen verdrückte und dabei sicherlich auch kurz an ihre lange Leidensgeschichte dachte. Nach überstandener Erkrankung am Pfeifferschen Drüsenfieber brach sie sich bei einem Wettkampfsprung die Hand. Eine Operation und viele Wochen Rehabilitation standen anstelle von

Stabhochsprungtraining auf dem Plan. In Dortmund behielt die Athletin von Leszek Klima bis einschließlich ihrer Siegeshöhe eine weiße Weste. Erst bei 4,61 Meter, die eine persönliche Bestleistung unter dem Hallendach bedeutet hätten, war für Katharina Bauer Endstation.

Regine Kramer und Ria Möllers komplettierten das Leverkusener Ergebnis mit den Plätzen acht und neun. Regine Kramer flog 4,11 Meter hoch, Ria Möllers überquerte 3,96 Meter.

Eine beeindruckende Flugshow bot einmal mehr Hochspringer Mateusz Przybylko. Der Athlet von Hans-Jörg Thomaskamp stand schon früh im Wettkampf als Deutscher Hallenmeister fest, so dass er die Höhen nach 2,22 Meter selbst wählen konnte. 2,26 Meter meisterte der Sportsoldat im dritten Versuch ebenso wie 2,30 Meter. Nur in der vergangenen Freiluftsaison flog Mateusz Przybylko mit 2,35 Meter in seiner bisherigen Karriere höher. „Ich freue mich sehr über die neue Bestleistung in der Halle. Als einer der besten zwölf Athleten der Welt sollte ich jetzt auch bei den Hallenweltmeisterschaften dabei sein“, freute sich der 25-Jährige, der mit seinem Sieg seinen vierten DM-Titel in Folge feiert.

Während Mateusz Przybylko als klarer Favorit in den Wettkampf ging, sorgte Vereins- und Disziplinkollegin Katarina Mögenburg im Hochsprung der Frauen für eine Überraschung. In den letzten Jahren schien die gebürtige Norwegerin ein Abo auf die Bronzemedaille gehabt zu haben. In der Helmut-Körnig-Halle sprang die Tochter von dem ehemaligen Weltklasse-Hochspringer Dietmar Mögenburg zusammen mit Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart) zum geteilten Sieg. Beide Athletinnen übersprangen 1,83 Meter. An 1,86 Meter scheiterte Katarina Mögenburg anschließend nur denkbar knapp. „Ich war das letzte halbe Jahr verletzt und wusste lange nicht, ob ich überhaupt eine Hallensaison machen kann. Unter den Umständen ist so ein Titel natürlich umso schöner“, sagte die 26-Jährige, die international für Norwegen startberechtigt ist.

Für den nächsten Titel sorgte 400-Meter-Läufer Thomas Schneider. Im A-Finale auf Bahn vier laufend spielte der 29-Jährige seine Stärke auf der Zielgeraden aus und ließ die Uhr nach 47,80 Sekunden stoppen. „Das hier ist gerade unglaublich emotional für mich. Ich habe in den letzten Jahren viel durchgemacht und habe viele Rückschläge hinnehmen müssen, vor allem mit den verpassten Olympischen Spielen 2016“, erklärte der ehemalige Hallen-Vize-Europameister anschließend.

Standesgemäß schickte der TSV mit fünf Athleten im Stabhochsprung der Männer die meisten Höhenjäger ins Rennen um die vorderen Plätze. Karsten Dilla machte von Beginn an den besten Eindruck und bestätigte diesen mit der Vizemeisterschaft. 5,58 Meter überquerte der 28-jährige Sportsoldat und scheiterte anschließend nur

hauchdünn an 5,68 Meter. Höhengleich und mit der gleichen Anzahl an Fehlversuchen sicherte sich Dilla gemeinsam mit Gordon Porsch (LG OVAG Friedberg-Feuerbach) die Silbermedaille. Der Sieg ging mit 5,68 Meter an Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken). „Raphael ist eine Klasse für sich, deshalb ist der zweite Platz ok. Mit dem Versuch über 5,68 Meter bin ich auch zufrieden. Aber es ärgert mich natürlich, dass die Latte nicht liegen geblieben ist. Mit Hinblick auf dem Sommer und auf die EM in Berlin ist auf jeden Fall noch Luft nach oben“, resümierte Karsten Dilla.

Für den Youngstar und mehrfachen Deutschen Meister aus dem Vorjahr Bo Kanda Lita Baehre blieb die Latte in Dortmund bei 5,48 Meter liegen. In der Endabrechnung bedeutete die Höhe für den 18-Jährigen Rang fünf. Sebastian Vogt und Robin Pieper belegten mit jeweils übersprungenen 5,28 Meter gemeinsam den siebten Rang. Tobias Scherbarth riss seine Anfangshöhe (5,38 Meter) dreimal und ging ohne Leistung in die Ergebnisliste ein.

Yasmin Kwadwo sprintete beim Saisonhöhepunkt ihre schnellsten 60-Meter- Zeiten in dieser Hallensaison. Trotzdem zeigte sich die Olympia-Fünfte mit der Staffel nach ihren Rennen nicht ganz zufrieden: „Ich bin ziemlich enttäuscht, aber so ist es jetzt leider. Ich muss weiter arbeiten, um im Sommer zu zeigen, was ich drauf habe. Die EM in Berlin ist ganz klar das Ziel, in der Staffel und über 100 Meter“, sagte die Neu-Leverkusenerin. Nach ihrem Vorlaufsieg in 7,48 Sekunden stoppte die Uhr im Halbfinale und im Finale bei 7,41 Sekunden. In der Endabrechnung bedeutete die Zeit der 27-Jährigen Platz vier.

Mit dem undankbaren vierten Rang mussten auch 800-Meter-Läuferin Rebekka Ackers und Sprinter Aleixo Platini Menga Vorlieb nehmen. Die Bronzemedaillengewinnerin aus dem Vorjahr Rebekka Ackers lief in 2:07,55 Minuten zwar zu einer neuen persönlichen Bestleistung unter dem Hallendach, musste sich im Kampf um die Medaillen aber knapp geschlagen geben. „Ich habe mich gut gefühlt und die neue Bestzeit ist auch schön, aber Platz vier ist schon ärgerlich. Ich freue mich jetzt auf die Staffel nächste Woche bei den Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften“, sagte Rebekka Ackers im Anschluss.

Wahrlich nicht die besten Voraussetzungen hatten die 200-Meter-Sprinter unmittelbar vor ihrem Finale. Diskussionen um die Bahnverteilung und anschließende Technikprobleme ließen die Athleten minutenlang auf den Startschuss warten. Aleixo Platini Menga ließ seinen 21,56 Sekunden aus dem Vorlauf 21,69 Sekunden im Finale folgen – Platz vier. „Das war ein sehr schwerer Lauf und keine schöne Leistung. Das muss ich jetzt abhaken, um mich auf den Sommer zu fokussieren“, erklärte der 30-Jährige.

Im B-Finale der 400-Meter-Läuferinnen präsentierte sich Tabea Marie Kempe in starker Form. Nach einer mutigen ersten Runde ging die Athletin von Tobias Kofferschläger in Führung liegend auf die zweite Runde und gab die Position bis zum Ziel nicht mehr ab. In 55,35 Sekunden verbesserte sie ihre Saisonbestleistung um eine knappe Zehntel und freute sich über Platz fünf: „Das Rennen war ganz gut, ich habe aber ein bisschen auf eine Zeit unter 55 Sekunden gehofft.“

Weitspringer Marcel Kirstges kratzte mit 7,39 Meter aus dem zweiten Durchgang ebenfalls an seiner Saisonbestleistung, die bei 7,49 Meter steht. Seine Leistung wurde mit Platz sechs belohnt. „Es hätte besser laufen können. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Das war für heute mein Motto. Eigentlich war gar keine Hallensaison geplant. Aber wenn man sich die Weiten anschaut, wäre heute eine Medaille, wenn nicht sogar der Sieg möglich gewesen“, erklärte der Schützling von Hans-Jörg Thomaskamp, der sich in den letzten Wochen auch im Bobsport ausprobiert hat.

So weit wie in der Hallensaison 2018 noch nie flog die Kugel von Jan Josef Jeuschede. 18,36 Meter aus dem letzten Versuch und Rang sieben wurden für 24-jährigen Athleten von Helge Zöllkau notiert.

Die 4x200-Meter-Staffel der Frauen belegte in der Besetzung Jennifer Montag, Mareike Arndt, Tabea Marie Kempe und Anna Maiwald in 1:38,52 Minuten Platz sechs.

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