Mitgliederversammlung: TSV auf einem guten Weg

In seinem Jahresbericht verwies Klaus Beck auf zahlreiche sportliche Erfolge, die die Sportlerinnen und Sportler im Jahr 2023 erreicht hatten. Seien es die diversen internationalen Medaillen im Parasport, EM-Bronze von Fechter Marco Brinkmann oder als ein Beleg für die ausgezeichnete Nachwuchsförderung die WM-Titel im Juniorenbereich der Rhönradturnerinnen Mia Schmidt und Ella Köhler: Das Sportjahr 2023 war gespickt mit herausragenden Leistungen. Und in 2024 ging es nahtlos weiter: Die Parasportler freuten sich erst kürzlich über vier Gold- und zwei Silbermedaillen bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften im japanischen Kobe. Für weltweite Anerkennung hatte zu Beginn des Jahres die Fabelleistung von U20-Speerwerfer Max Dehning gesorgt, der als jüngster Deutscher überhaupt eine Weite von 90,20 Meter erzielte und damit einen neuen U23-Weltrekord aufstellte. Er ist ein gutes Beispiel für das seit 2008 praktizierte Vereinskonzept des nachwuchsorientierten Spitzensports. Dieses wird auch zukünftig den Verein prägen, wie Klaus Beck mit Blick auf die wirtschaftliche Situation erläuterte. Zwar sei das enorme Defizit des Vorjahres von 884.000 Euro im vergangenen Jahr bei einem jetzigen Minus von 197.000 Euro weitestgehend kompensiert worden. Dennoch müsse trotz der großzügigen Unterstützung der Bayer AG vor allem in Anbetracht umfangreicher Instandhaltungsmaßnahmen weiterhin gespart werden. Nach einer bereits vollzogenen Verschlankung der Personalstruktur läuft es daher nochmals auf Kürzungen der Sportetats hinaus. Diese seien „schmerzhaft, aber wir können unsere Vereinskonzeption des nachwuchsorientierten Spitzensports weiterhin umsetzen“, erläuterte Klaus Beck. Beispielsweise seien in den Ballsportarten in den jeweiligen Ligen, Handball 1. Bundesliga Frauen, Volleyball 2. Bundesliga Pro, Basketball 2. Bundesliga ProB, die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Nachwuchsförderung gegeben. Ins Bild passt dabei auch die Weiterentwicklung des Sportinternats, das Ende vergangenen Jahres komplett renoviert und erweitert wurde, um die Voraussetzungen für die Duale Karriereförderung weiter zu optimieren.

Dass trotz aller Sparmaßnahmen der Spitzensport weiterhin eine Rolle im TSV spielt, zeigen die Olympischen Spiele sowie Paralympics 2024 in Paris. Bei den Olympischen Spielen dürfte der TSV mit insgesamt sieben bis zehn Athletinnen und Athleten vertreten sein, bei den Paralympics sind es voraussichtlich 13 bis 16.

Weiterhin nahm Klaus Beck die Basis in den Fokus: Im Kindersport ist die Nachfrage an den Angeboten ungebremst und auch die positive Entwicklung im Erwachsenenbereich sorgt dafür, dass sich die Mitgliederzahlen derzeit bei etwa 9.000 einpendeln. Auch abseits des reinen Sportbetriebs entwickelt sich der TSV Bayer 04 stetig nach vorne. Im Bereich Nachhaltigkeit ist der Verein für die Nachwuchsarbeit im Parasport, das Engagement im Kampf gegen Diabetes sowie den Aktionsplan Mobilität im Deutschen Fußball-Museum ausgezeichnet worden. In weiteren Projekten, vermehrt auch in Kooperation mit anderen Vereinen auf deutscher sowie internationaler Ebene, hat sich der TSV längst den Ruf als wertvoller Netzwerkpartner erarbeitet.

Schatzmeister Martin Eckardt lenkte anschließend den Blick auf die Finanzen und unterstrich das Statement von Klaus Beck. Zwar habe man immer noch einen Fehlbetrag von 197.000 Euro zu verkraften. Aber: „Wir sind optimistisch, durch die im vergangenen Jahr eingeleiteten Maßnahmen, wie die Kürzung der Sportetats sowie die Erhöhung der Mitgliedsbeiträge für 2024, im nächsten Jahr wieder einen ausgeglichenen Jahresabschluss präsentieren zu können.“

Die Mitglieder quittierten die Jahresberichte und insbesondere auch die sportlichen Leistungen immer wieder mit Applaus, bevor sie auch ihre formale Zustimmung gaben: Mit der einstimmigen Entlastung sprach die Versammlung dem amtierenden Vorstand um den Vorsitzenden Klaus Beck, Geschäftsführerin Anne Wingchen, dem 2. Vorsitzenden Dr. Heinz Bahnmüller, Schatzmeister Martin Eckart sowie Vorstandsmitglied Hans-Helmut Schaefer ihr größtmögliches Vertrauen aus.

Aus der Perspektive des operativen Geschäfts dankte Geschäftsführerin Anne Wingchen den vielen Engagierten: „Ohne die unzähligen ehrenamtlich Tätigen wäre auch ein so professionell aufgestellter Verein wie der TSV Bayer 04 nicht denkbar.“

Die Zusammenfassung blieb Klaus Beck vorbehalten: „Auch wenn die wirtschaftliche Situation nach wie vor angespannt ist und wir im Spitzensport Einschnitte vornehmen mussten, befindet sich der TSV Bayer 04 im Kern auf einem guten Weg. Der Verein bietet genau das, wofür wir alle ihn schätzen: Sport- und Bewegungsangebote für sämtliche Alters- und Könnenstufen, soziale Aktivitäten und innovative Projekte.“