Für Wissbegierige
Zum vierten Mal in Serie gewannen Gabriel de Oliveira und seine Teamkollegen in der ProA / Foto: Dennis Green
Zum vierten Mal in Serie gewannen Gabriel de Oliveira und seine Teamkollegen in der ProA / Foto: Dennis Green

| Basketball

„Riesen vom Rhein“ weiter auf der Erfolgswelle

Vierter Sieg in Serie für den Deutschen Rekordmeister: Die BAYER GIANTS Leverkusen bezwingen am 20. Spieltag in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA die Eisbären Bremerhaven mit 97:89.


Gut gelaunt erschien Hansi Gnad nach der Partie zur Pressekonferenz. Kurz zuvor hatten seine Schützlinge, nach einem furiosen Schlussviertel, die Eisbären Bremerhaven mit 97:89 niedergerungen. Ein toller Erfolg für den 59-Jährigen und seine Mannschaft: „Ich bin sehr glücklich, dass wir dieses Spiel gewinnen konnten“, sagte der Cheftrainer der Leverkusener grinsend. „Dass wir das Ding schlussendlich noch gedreht haben ist eigentlich nur schwer zu erklären, spricht aber für die Haltung meiner Jungs. Das war ein ganz wichtiger Erfolg für uns.“

In den 40 Minuten zuvor sahen die Zuschauer in der Stadthalle Bremerhaven ein spannendes Spiel, mit vielen sehenswerten Szenen. Im ersten Viertel begegneten sich beide Mannschaften auf Augenhöhe, wobei die GIANTS besser starteten. Die Rheinländer kamen immer wieder über die gut aufspielenden Kadre Gray und Guard TreVion Crews zu einfachen Zählern. Genau das, was sich Coach Gnad im Vorfeld erhofft hatte. Die Vorgabe, dass sich seine Leverkusener Korbjäger mit gut durchdachten Aktionen einen Vorteil auf dem Parkett erspielen, wurde wie gewünscht umgesetzt. Doch auch Bremerhaven kam zu vielen guten Abschlüssen, vor allem aus der Distanz waren die Nordlichter brandgefährlich. Mit einem Zähler Vorsprung endete der erste Abschnitt zu Gunsten der BAYER-Basketballer (24:23).

Doch in der Folge wurde Bremerhaven zusehends stärker. Trainer Steven Key hatte seine Mannschaft in der zweiminütigen Viertelpause gut auf den Gegner eingestellt und so gingen die Eisbären auch recht zeitnah in Führung. Das lag vor allem an Matt Frierson, der seine offenen Wurfchancen hochprozentig verwertete. Der frühere Karlsruher strahlte von jeglicher Position Gefahr aus und die GIANTS hatten ihre Probleme, die Offensive der Bremerhavener in Schach zu halten. So führten die Gastgeber zwischenzeitlich zweistellig. Leverkusen aber ließ nicht nach und kam zurück. Die Gäste verkürzten den Rückstand und beim Spielstand von 48:53 ging es zur Halbzeit in die Kabine.

Nach der Halbzeitpause wurde es nicht einfacher für die „Giganten“. Bremerhaven war das spielbestimmende Team auf dem Feld und kam vermehrt zu erfolgreichen Abschlüssen. BAYER dagegen haderte mit einer eher mäßigen Wurfquote und hatte mit individuellen Fehlern zu kämpfen. Ob ein Schrittfehler oder ein Foul: Einige Spielunterbrechungen sorgten dafür, dass die Farbenstädter aus dem Rhythmus kamen. Es war wirklich zum Haare raufen, die GIANTS hatten kein Glück und lagen nach dreißig absolvierten Minuten mit 64:75 zurück.

Die Hoffnung der BAYER-Fans auf einen Sieg nach dem dritten Viertel schwand merklich. Mit acht Zählern lagen die Eisbären fünf Minuten vor dem Ende vorne. Doch dann „explodierten“ die Leverkusener Korbjäger im Angriff förmlich. Haris Hujic übernahm Verantwortung und seine Leistung nahm Züge aus früheren Tagen an. Ob aus der Ecke oder ein Wurf von „Downtown“ zwei Meter hinter der Dreierlinie: Der Guard scorte stark und war von den Bremerhavenern nicht zu halten. Die „Riesen vom Rhein“ spielten sich in einen Rausch und die Hausherren wussten selber nicht, wie ihnen geschah. Mit 33:14 konnte der 14-malige Deutsche Meister den Schlussdurchgang für sich entscheiden. Es war eine Demonstration der eigenen Stärke. Der schlussendlich erkämpfte 97:89 war vollkommen verdient und spricht für das Selbstbewusstsein der „Gnadisten“.

Mit insgesamt 26 Zählern war Haris Hujic bester Punktesammler seiner Farben. Der Combo-Guard war in der „Crunchtime“ hauptverantwortlich für den „Run“ seines Teams und zeigte eine tolle Leistung (Gnad: „Haris war heiß wie Frittenfett, das war überragend.“). Aber auch die Importspieler Kadre Gray, TreVion Crews und Nick Hornsby wussten zu gefallen. Gray erzielte 19 Punkte und war vor allem im ersten Abschnitt ein wichtiger Akteur auf Seiten der „Rot-Schwarzen“. Crews konnte zum zweiten Mal hintereinander zweistellig scoren (18), während Hornsby auf 12 Punkte kam.

„Im vierten Viertel haben wir genau das umgesetzt, was ich von der Mannschaft eingefordert hatte“, so Gnad. „Wir haben gekämpft und Bremerhaven vor große Probleme in der Verteidigung gestellt. Vor allem hat sich die kleine Aufstellung mit Haris, TreVion, Kadre, Nick und Melvin ausgezahlt. Das hat Wirkung gezeigt und wir kamen so in der Offensive immer wieder zu Punkten. Ich freue mich wirklich, dass wir das Spiel noch drehen konnten. Es gibt nichts Schöneres, als solche Partien zu gewinnen. Das wird unser Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben immens stärken.“

Positiver Nebeneffekt: Durch den Sieg mit acht Punkten Vorsprung sicherten sich die Bayer-Jungs nach der 85:91-Niederlage im Hinspiel im letzten Moment sogar den direkten Vergleich, der unter Umständen noch wichtig sein könnte.

Schon am Mittwoch, 08.02.2023, um 19:30 Uhr, geht es für Abdul Mohamed, Marius Stoll & Co. im Ligabetrieb weiter. Dann empfangen die Leverkusener das Team der RÖMERSTROM Gladiators Trier in der Ostermann-Arena. Tickets gibt es bei unserem Partner „Ticketmaster Deutschland“ (<<< hier klicken >>>).

Scoring BAYER GIANTS Leverkusen: Haris Hujic (26 Punkte), Kadre Gray (19), TreVion Crews (18), Nick Hornsby (12), Dejan Kovacevic (9), Melvin Jostmann (7), Gabriel de Oliveira (3), Abdul Mohamed (2), Marius Stoll, Robert Drijencic und Joel Moketo Lungelu.

Christopher Kwiotek

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