Rückblick #TrueAthletes Classics 2023
Am Samstag war die Fritz-Jacobi-Anlage in Leverkusen wieder Austragungsort für die international besetzten #TrueAthletes Classics. Shanieka Ricketts glänzte im Dreisprung mit neuem Meetingrekord.
Bei einer sehr guten Leichtathletikatmosphäre auf der fast vollen Haupttribüne der Fritz-Jacobi-Anlage, war bei den diesjährigen #TrueAthletes Classics alles angerichtet für die letzte Qualifikationsausfahrt vor der diesjährigen Leichtathletik-WM (19.-27. August) in Budapest. Zudem bot das Meeting im Vorprogramm vielen Kindern und Jugendathleten die Chance, bei dieser Atmosphäre zu starten und wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Bei nicht optimalen Wetterbedingungen gab es am Ende im Hauptprogramm dennoch einige Highlights:
Ricketts springt Meetingrekord - Blake verteidigt Sieg über 100 Meter
Das wohl größten Triumph gelang der Jamaikanerin Shanieka Ricketts im Dreisprung. Die zweifache Vizeweltmeisterin reiste mit einer Saisonbestleistung von 14,53m als klare Favoritin an. Bei dauerhaften Gegenwindbedingungen landete sie im zweiten Versuch bei starken 14,52m und kam hiermit nah an ihre Saisonbestweite heran. Weiter sollte es in diesem Wettbewerb dann nicht mehr gehen. Maria Purtsa (13,69m) und Kimberly Williams aus Jamaika (13,58m) komplettierten die Podiumsplätze.
Über die 100 Meter der Männer musste Favorit Arthur Cissé kurzfristig absagen. Somit stand umso mehr der Vorjahressieger und ehemalige Weltmeister Yohan Blake im Fokus. Bei leichtem Gegenwind blieb die Uhr im Vorlauf bereits bei ordentlichen 10,07sek stehen. Im Finale setzte der Jamaikaner sich in 10,01sek durch und bestätigte hiermit seine Saisonbestleistung. Platz zwei ging an Jeremiah Azu aus Großbritannien (10,07sek), Dritter wurde der Nigerianer Seye Ogunlewe (10,17sek). TSV-Athlet Maurice Grahl lief im Vorlauf mit 10,53sek Bestleistung.
Williams und Mucci werden Favoritenrollen gerecht
Auch über die 100 Meter der Frauen sollte der Sieg nach Jamaika gehen. Briana Williams qualifizierte sich in 11,46sek souverän für das Finale und konnte dieses in 11,38sek knapp vor der Australierin Bree Masters (11,39sek) gewinnen. Dritte wurde die Neuköllnerin Lisa Marie Kwayie (11,53sek).
Über die 100 Meter Hürden der Frauen ging die Australierin Celeste Mucci als jahresschnellste favorisiert an den Start. Den Vorlauf entschied sie in 13,14sek bereits souverän für sich. Unsere TSV-Athletinnen Marlene Meier und Franziska Schuster qualifizierten sich ebenfalls für das Finale. Dieses konnte Mucci in 13,16sek gewinnen. Monika Zapalska und die Zypriotin Dafni Georgiou kamen mit 13,22 auf Rang zwei und drei. Marlene steigerte ihre Saisonbestzeit auf gute 13,25sek und wurde Vierte. Franzi kam nach intensiven Wochen (U23-EM) mit 13,32sek als Fünfte ins Ziel.
Zernikel und Samsa teilen Stabhochsprungsieg - Potye siegt im Hochsprung
Im Stabhochsprung der Männer wurden im Vorfeld zwei Lokalmatadoren vermisst. Torben Blech hat bereits in der gesamten Outdoor-Saison mit Fußproblemen zu kämpfen, somit kam ein Start nicht in Frage. Bo Kanda Lita Baehre musste nach einem Sturz in den Einstechkasten beim Diamond League Meeting in Monaco ebenfalls absagen und bangt um seinen fest eingeplanten WM-Start. Mit Hendrik Müller (U20) war dennoch ein junger TSV-Athlet am Start. Für ihn blieb es in diesem Wettkampf bei 5,10m. Bei schwierigen Wind- und Regenbedingungen überquerten schließlich Ersu Sasma aus der Türkei und der Fünfte der WM des vergangenen Jahres, Oleg Zernikel, 5,65m und teilten sich hiermit den Sieg. Für Zernikel ist dies neben wertvollen Weltranglistenpunkten die Bestätigungsnorm für die WM, somit kann der Athlet vom ASV Landau auf einen Start hoffen. Matt Ludwig und Austin Miller aus den USA überquerten ebenfalls 5,65m, hatten jedoch mehr Fehlversuche und landeten somit auf Rang vier und fünf.
Auch im Hochsprung der Männer wurde ein Lokalmatador vermisst. Mateusz Przybylko, unser Europameister von 2018, erlitt im Mai eine schwere Fußverletzung und arbeitet aktuell für ein Comeback in diesem Jahr. Trainingskollege Florian Hornig war am Start und konnte mit übersprungenen 2,10m und dem neunten Platz nicht sein Potenzial abrufen. Die drei Podiumsplätze gingen an den amtierenden Vize-Europameister Tobias Potye, Tihomir Ivanov (Bulgarien) und Joel Baden (Australien). Alle drei übersprangen 2,24m, Potye hatte die wenigsten Fehlversuche.
Weber, Vita und Gambetta dominieren Wurfdisziplinen
Der Speerwurfwettbewerb der Männer versprach im Vorhinein einiges. Der amtierende Europameister und formstarke Julian Weber stellte sich trotz eines aktuellen Trainingsblocks der Konkurrenz. Diese bestand unter anderem aus dem Deutschen Rekordhalter Johannes Vetter, der nach Verletzungspause die letzte Qualifikationsmöglichkeit für Budapest nutzen wollte und dem ehemaligen Olympiasieger Thomas Röhler. Weber konnte den Wettbewerb schließlich mit guten 83,86m souverän gewinnen. Vetter steigerte seine Saisonbestleistung auf 80,82m und wurde Zweiter. Der dritte Platz ging an Cameron McEntyre aus Australien (79,57m).
Im Diskuswurf der Frauen wollte die Leverkusenerin Marike Steinacker die WM-Norm (64,20m) angreifen. Insgesamt verlief der Wettkampf für viele Athletinnen im Leverkusener Regen nicht nach Plan. Claudine Vita erbrachte mit starken 64,05m die beste Weite des Tages. Marike landete mit 58,33m auf Rang zwei. Der dritte Platz ging an Lisa Brix Pedersen aus Dänemark (58,28m).
Im Kugelstoßen der Frauen sollte die DM-Revanche zwischen Sara Gambetta und Yemisi Ogunieye anstehen. Ogunieye musste kurzfristig absagen, somit ging Gambetta als klare Favoritin in den Wettbewerb. Mit soliden 18,38m gewann sie den Wettbewerb überlegen. Katharina Maisch und Julia Ritter (beide 17,93m) komplettierten die Top-Drei.
Bibic vor Probst - Chalmers gewinnt 400m Hürden
Die 1.500 Meter der Männer boten das, was im Vorhinein erwartet werden konnte. Elzan Bibic aus Serbien ging als Favorit in das Rennen und kam mit einer Zeit von 3:35,20 Min nah an seine Bestleistung heran. Hiermit gewann er das Rennen vor dem Wattenscheider Marius Probst (3:35,81 Min) und Hindernisspezialist Karl Bebendorf (3:38,33 Min; SB).
Die 400 Meter Hürden der Männer konnte leicht überraschend der Brite Alastair Chalmers gewinnen. Nach 50,26sek blieb die Uhr stehen. Zweiter wurde Emil Agyekum (50,53sek), der dritte Platz ging an Eric Cray von den Philippinen (50,59sek).
Siege für Großbritannien über 1500m der Frauen und in der 4x400m Mixed Staffel
Es folgten weitere Siege für Athlet*innen aus Großbritannien. Über die 1.500 Meter der Frauen wurde Revee Walcott-Nolan ihrer Favoritenrolle gerecht. Mit einer Zeit von 4:07,23 Min kam sie nah an ihre Saisonbestzeit heran. Zweite wurde ihre Landsfrau Erin Wallace in 4:07,66 Min. Vera Coutellier vom ASV Köln sicherte sich in 4:11,22 Min Rang drei.
Auch in der 4x400 Meter Mixed-Staffel folgte der Sieg für Großbritannien. Mit einer Zeit von 3:14,22 Min dominierten die Briten das Geschehen. Das Deutsche Nationalteam kam in 3:15,79 Min als zweites Team ins Ziel. Die lokale Staffel es TSV´s landete in der Besetzung Jonas Klein, Marie Dehning, Lennart Roos, Anna Lena Schüller mit einer Zeit von 3:29,97 Min auf Rang drei.
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