Für Wissbegierige
"Ein Satz mit X"...die GIANTS um Melvin Jostmann haben gegen die Falcons verloren / Foto: Michael Fleschenberg
"Ein Satz mit X"...die GIANTS um Melvin Jostmann haben gegen die Falcons verloren / Foto: Michael Fleschenberg

| Basketball

Schmerzhafte Niederlage nach gutem Auftakt

Die BAYER GIANTS Leverkusen haben am 29. Spieltag in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA 2021/22 ihre insgesamt zehnte Saisonniederlage hinnehmen müssen. Das Team von Headcoach Hansi Gnad unterlag in einer unterhaltsamen Begegnung den Falcons aus Nürnberg mit 90:102.


Dabei bekamen die Leverkusen Fans, 733 Zuschauer hatten sich in der Ostermann-Arena eingefunden, einen guten Auftakt der GIANTS-Korbjäger zu sehen. Der Gameplan, welchen das Trainerduo Gnad / Schneider ihren Spielern auf den Weg gegeben hatten, schien aufzugehen, denn offensiv spielten die "Riesen vom Rhein" stark auf. Nach einem erfolgreichen Dreier durch Marko Bacak in der 5. Spielminute setzen sich die Gastgeber mit acht Zählern ab (15:8). Für BAYER verlief alles nach Plan: Im Angriff verwertete man die Würfe hochprozentig und in der Defensive gelang es immer wieder wichtige Stopps zu setzen. Rund eine Minute vor Ende des ersten Abschnitts sorgte Melvin Jostmann mit einem krachenden Dunk für die erste zweistellige Führung der Begegnung (29:18). Spencer Reaves sorgte schließlich mit einem sehenswerten Dreipunktewurf für den Viertelentstand von 32:18 zu Gunsten des 14-maligen Deutschen Meisters.

Im zweiten Viertel fand Nürnberg besser in die Partie, konnte den GIANTS zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht die Spielkontrolle abnehmen. Würfe, die die Falcons zuvor auf oder neben den Ring gesetzt hatten, fielen nun durch die Reuse der BAYER-Basketballer. Doch auch Leverkusen setzte nach wie vor Akzente und konnte scoren. So bleib der Vorsprung der Farbenstädter konstant im Bereich von neun bis zwölf Zählern. Die zweiten zehn Minuten waren ansehnlich, da beide Mannschaften mit guten Aktionen auf dem Parkett zu glänzen wussten. Auf der einen Seite ein toller Dunk der "Giganten", auf der anderen Seite zeigten die Nürnberger tolles Teamplay. Mit Ende der ersten Halbzeit betraten die "Riesen vom Rhein" mit einer verdienten 55:44-Führung den Kabinentrakt an der Bismarckstraße.

Doch nach der fünfzehnminütigen Halbzeitpause wendete sich das Blatt. Derrick Taylor, Ex-Leverkusener und "Vertretungscoach" der Nürnberger Falken, hatte in der Pause genau die richtige Strategie gefunden, um seine Schützlinge auf die zweite Hälfte vorzubereiten. Mit einem 12:2-"Run" verkürzten die Mittelfranken den Vorsprung der Rheinländer auf einen Zähler (57:56 - 23. Spielminute). Nun entwickelte sich ein Spiel auf Messerschneide: Den GIANTS drohte das Spiel aus den Händen zu gleiten, während das Momentum klar auf Seiten des NBC lag. Die Gäste gingen, nach einem erfolgreichen Korbleger des stark aufspielenden Dupree McBrayer, erstmalig in Front (59:61 - 25. Spielminute). Was man den "Giganten" einmal mehr lassen muss ist, dass sich nicht aufgaben. Sie kämpften, auch wenn der offensive Rhythmus verloren ging, und versuchten sich mit harter Arbeit zurück ins Spiel zu arbeiten. So endete ein mäßiges Viertel aus Sicht der Heimmannschaft mit 72:74.

Die BAYER-Fans stellten sich auf eine zum wiederholten Male enge Partie ein. Die ersten guten Szenen gehörten auch dem ProA-Vizemeister von 2021, der mit einem 6:2-Lauf knapp die Führung wiedereroberte (78:76 - 33. Spielminute). In der Folge konnte sich keine Mannschaft einen nennenswerten Vorteil erspielen, es blieb nach wie vor eng. Erst als sich die Nürnberger mit einem Vorsprung von elf Punkten absetzen konnten (83:94 - 37. Spielminute), dämmerte es den Zuschauern, dass ein "Happy End" aus Leverkusener Sicht in weite Ferne gerückt war. In der Tat konnten die GIANTS dieses Spiel nicht mehr gewinnen. Die Falcons zeigten in der zweiten Hälfte tollen Teambasketball, der die Gastgeber quasi überrollte. Die Farbenstädter dagegen fanden kein probates Mittel, die gut arbeitende Verteidigung der Gastmannschaft zu überspielen. Am Ende mussten die "Gnadisten" eine ärgerliche, aber verdiente Niederlage mit 90:102 hinnehmen.

Bester Scorer der "Weiß-Roten" war an diesem Abend Spencer Reaves, der nach seiner Rückkehr gleich mit 23 Punkten zu glänzen wusste. Gleichzeitig war er mit einer Effektivität von 19 der effizienteste Akteur seiner Mannschaft. Ferenc Gille kam ebenfalls auf gute Werte, markierte 14 Zähler und griff sieben Rebounds ab. Zweistellig punktete auch Marko Bacak (11), Dennis Heinzmann griff starke 12 Abpraller ab.

Assistenztrainer Jacques Schneider war nach der Partie enttäuscht, gratulierte aber den Falcons: "Glückwunsch nach Nürnberg, die eine tolle zweite Halbzeit gespielt und sich mit einem Sieg belohnt haben. Wir haben es nicht geschafft unsere gute erste Hälfte in die zweite zu transportieren und haben komplett unseren Rhythmus in der Offensive verloren. Alles, was zunächst so gut funktionierte, schien verpufft zu sein. Wir müssen uns jetzt auf die nächste schwierige Aufgabe gegen Quakenbrück vorbereiten."  

Am Dienstag, 15.03.2022, um 19:30 Uhr, reisen die BAYER GIANTS zum Nachholspiel des 21. Spieltags in Richtung Niedersachsen. Dort treffen J.J. Mann, Luca Finn Kahl & Co. auf die Artland Dragons aus Quakenbrück.

Scoring BAYER GIANTS Leverkusen: Spencer Reaves (23 Punkte), Ferenc Gille (14), Marko Bacak (11), Dennis Heinzmann (9), J.J. Mann (8), Quentin Goodin (7), Melvin Jostmann (6), Luca Finn Kahl (6), Luis Figge (4), Lennard Winter (2), Robert Merz und Nico Funk.

Christopher Kwiotek

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