Starkes Wochenende für Bayer-Athleten
Stabhochspringer Torben Blech knackt EM-Norm, Speer-Talent Max Dehning holt sich Mannheimer Meeting-Rekord.
Er ist schnell und topfit, aber die Technik hakt in dieser Saison bei Torben Blech. An seine besten Höhen jenseits der 5,80 Meter kommt der 27 Jahre alte Stabhochspringer noch nicht wieder heran. Doch unermüdlich kämpft er sich voran, am Wochenende knackte er beim Meeting in Rottach Egern mit 5,75 Metern endlich die Norm für die Heim-EM im August in München. „Torben kommt langsam wieder dazu, dass er die Energie des Stabes auch nutzt“, sagte Trainerin Christina Adams: „Technisch ist es noch etwas wackelig, bei der Geschwindigkeit, die er im Moment hat, kann er eigentlich deutlich höher springen.“
Das gelingt in dieser Saison Bo Kanda Lita Baehre in Serie. Er flog in Rottach Egern über 5,84 Meter und holte sich den Sieg vor dem Polen Piotr Liszek, dem US-Amerikaner Matt Ludwig und dem Klubkollegen-Blech, die alle 5,75 Meter sprangen. Damit bestätigte der frisch gekürte Deutsche Meister erneut das hohe Niveau, auf dem er sich aktuell bewegt. „Bo ist im Moment extrem beständig, selbst wenn er ein, zwei kleine Fehler macht im Anlauf oder beim Absprung, kann er das immer wieder ausbügeln“, sagte Adams.
Überaus erfolgreich für die TSV-Athleten verlief auch die U-20-Gala in Mannheim: Speerwerfer Max Dehning zeigte einmal mehr sein riesiges Talent. Er siegte mit Meeting Rekord und persönlicher Bestleistung von 78,80 Metern. „Wir mussten zuletzt etwas auf Sparflamme fahren, da Max leichte Probleme mit seinem Stemmfuß hatte“, sagte Trainer Matthias Rau. Daher habe Dehning in Mannheim nicht aus voller Geschwindigkeit geworfen. „Wenn dabei so etwas herauskommt, weiß man, dass noch mehr geht, wenn die Sicherheit wieder da ist.“ Dehning startet im ersten Jahr der U20, hat die WM-Norm von 69,50 Metern deutlich überboten und liegt aktuell auf Rang drei der Weltjahresbestenliste. „Da sind wir sehr zuversichtlich, dass er sich bei der DM so platziert, dass er mit zur WM kann“, erklärte Rau.
Mehrkämpferin Marie Dehning stellte sich mit dem Speer den Spezialistinnen und kam mit 50,06 Metern als zweitbeste Deutsche auf Rang drei. Klubkollegin Josefa Schepp wurde geplagt von Rückenproblemen mit 49,86 Metern Vierte. „Power hat sie genug“, sagte Coach Rau. „Jetzt müssen wir nur sehen, dass sie bei der DM angstfrei werfen kann.“ Das Ziel: Ein Platz unter den Top zwei der Normerfüllerinnen und damit die Qualifikation für die U-20-WM. Das wird nicht leicht, da bereits fünf deutsche Werferinnen den Richtwert geknackt haben.
Nachwuchs-Sprinter Eddie Reddemann rannte über 100 Meter 10,39 Sekunden – damit ist er aktuell der schnellste deutsche U-20-Sprinter des Jahres. Und auch Amelie Klug zeigte sich in Topform: Sie untermauerte in Mannheim ihre Medaillen-Ambitionen für die U-20-DM Mitte Juli in Ulm, über 1500 Meter wurde sie in 4:28,75 Minuten mit PB Dritte der nationalen Wertung.
Foto: Gladys Chai von der Laage
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