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Haarscharf am Sieg vorbei: Haris Hujic und Co. hatten gegen Vechta das Nachsehen / Foto: Michael Fleschenberg
Haarscharf am Sieg vorbei: Haris Hujic und Co. hatten gegen Vechta das Nachsehen / Foto: Michael Fleschenberg

| Basketball

Toller Auftritt gegen Favoriten nicht belohnt

Die BAYER GIANTS haben am 12. Spieltag in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA eine bittere Niederlage hinnehmen müssen. Der deutsche Rekordmeister unterlag Zuhause gegen RASTA Vechta knapp mit 73:77.


Als die Partie zwischen den „Giganten“ und Vechta gegen 21.30 Uhr beendet war, sah man viele hängende Köpfe auf und neben dem Parkett in der Ostermann-Arena. Mit 73:77 hatten die Leverkusener Korbjäger nur knapp das Nachsehen in einem Spiel, in dem nicht zu erkennen war, dass die Rheinländer als Tabellenletzter in die Begegnung gingen. Der Rekordmeister bot dem Ligaprimus aus Niedersachsen einen großen Kampf, dennoch: Die Punkte blieben nicht an der Bismarckstraße, ganz zum Unmut von Headcoach Hansi Gnad: „Ich kann meinen Jungs heute absolut keinen Vorwurf machen, sie haben gekämpft und bis zur letzten Sekunde alles gegeben. Es ist einfach nur unglaublich deprimierend, wenn du den Sieg praktisch vor Augen hast und am Ende ohne einen Erfolg die Halle verlässt. Das tut extrem weh und ist sicherlich nicht förderlich für die Motivation.“

In der Tat zeigten die GIANTS eine tolle Vorstellung in den knapp anderthalb Stunden zuvor. Xavier Bishop krönte per Dreier einen guten 11:2-Start (3. Spielminute) seiner Farben, welchen Vechta-Trainer Ty Harrelson zu einer Auszeit zwang. Aber auch in den folgenden Minuten wurde es für RASTA nicht besser, im Gegenteil: BAYER wurde mit zunehmender Spieldauer immer stärker und konnte die Führung weiter ausbauen. Mit unglaublichen 17 Zählern (20:3 – 5. Spielminute) lagen die Leverkusener im ersten Abschnitt zwischenzeitlich in Front. In den folgenden Minuten versuchten die Norddeutschen Schadensbegrenzung zu betreiben, um im Spiel zu bleiben. Das gelang mit eher mäßigen Erfolg, denn nach dem ersten Viertel führten die „Riesen vom Rhein“ mit 29:18.

Auch im zweiten Abschnitt spielten die Hausherren weiter furios auf und ließen nicht nach. Nach drei erfolgreichen Dreipunktwürfen in Serie (2x Dejan Kovacevic und Xavier Bishop) lag Leverkusen in der 15. Spielminute mit 41:22 vorne. Die Fans der „Gnadisten“ honorierten den bis hierhin tollen Auftritt mit großem Applaus. Es gelang in der Offensive praktisch alles, während in der Verteidigung vor allem der Einsatz stimmte. Vechta fand kein Mittel gegen das gut organisierte Angriffsspiel der Farbenstädter, welche zur Halbzeit hochverdient mit 49:32 führten.

In den dritten zehn Minuten machte BAYER da weiter, wo sie zuvor aufgehört hatten. Ob der gut aufgelegte Melvin Jostmann, der agil aufspielende Abdul Mohamed oder der hart arbeitende Jonas Gottschalk: Die Einstellung im gesamten Leverkusener Kader stimmte. Es war ein bis hierhin furioser Auftritt einer Mannschaft, die zuletzt einige schwere Schläge hinnehmen mussten. Doch von den zuvor bitteren Niederlagen war an diesem Abend gegen Vechta nichts zu spüren. Die Coaches Gnad/Schneider/Stachula hatten ihre Jungs sehr gut eingestellt und die deutliche Führung nach Abschnitt Nummer Drei (64:48) war der verdiente Lohn harter Arbeit.

Spätestens nach dem erfolgreichen Korbleger durch Melvin Jostmann in der 31. Spielminute zum 66:48 gingen die insgesamt 786 Zuschauer an der Bismarckstraße von einem Sieg der Leverkusener aus. Doch Sport kann, je nachdem für welchen Verein man mitfiebert, grausam sein. Denn das was dann geschah, ist mit dem Wort „Unglaublich“ sicherlich am besten zu beschreiben. Plötzlich klickte alles bei den Gästen aus Vechta. RASTA übernahm nun die Initiative auf dem Feld und traf gefühlt alles, was ihnen in die Hände kam. Bei den GIANTS dagegen herrschte die totale Ladehemmung. Neben der mäßigen Wurfquote der BAYER-Korbjäger in den letzten zehn Minuten, tat die gut arbeitende Pressverteidigung der Auswärtsmannschaft ihr Übriges. Als Joel Aminu an der Freiwurflinie die Aufholjagd seiner Farben mit der ersten Führung des Spiels krönte (68:69 – 37. Spielminute) sorgte dies für ungläubige Blicke auf den Rängen. In der Folge konnte aber auch der ProA-Vizemeister von 2021 scoren, was für eine offene Schlussphase sorgte. Doch das Glück war nicht auf Seiten der Rheinländer. Aufgrund des Rückstands war der 14-malige Deutsche Meister gezwungen die Gäste an die Freiwurflinie zu schicken, welche ihre fälligen Freiwürfe hochprozentig verwerteten. Schlussendlich entschieden die „Rastaner“ die Partie mit 73:77 für sich.

Effektivster Leverkusener an diesem Abend war Melvin Jostmann, der mit 17 Punkten und vier Rebounds (Effektivität 17) zu überzeugen wusste und gleichzeitig Topscorer seiner Farben war. Xavier Bishop (15), Haris Hujic (13) und Dejan Kovacevic (11) konnten allesamt zweistellig punkten. Die meisten Rebounds auf Seiten der GIANTS konnte Abdul Mohamed (acht Abpraller) ergattern.

Es geht für die GIANTS ohne Pause weiter. Am Donnerstag, 22.12.2022, um 19:30 Uhr, treffen die Leverkusener im „NRW-Duell“ auf Phoenix Hagen. Der Fanbus (50 Personen) ist vollbesetzt. Tickets im Gästebereich (Stehbereich E, Sitzplatzbereich E2) sind auf der Seite der Hagener nach wie vor verfügbar (<<< hier klicken >>>). Über zahlreiche BAYER-Fans würden sich Trainer und Spieler sicherlich freuen.

Christopher Kwiotek

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