| Boxen
TSV-Boxerin Jess Emmel schreibt Geschichte
Jess Emmel hat bei der Deutschen Meisterschaft 2022 in Rostock als erste Frau in der Geschichte des TSV Bayer 04 eine Silbermedaille im Boxen gewonnen. Im Finale unterlag sie Silja Wittmack nur knapp nach Punkten. Auch Leichtgewichtler Hikmet Kar und Schwergewichtler Melih Bayrak konnten je eine Bronzemedaille gewinnen.
Jess Emmel startete stark und konnte die erste Runde klar für sich entscheiden. Ab der 2. Runde merkte man ihr jedoch an, dass sie aufgrund einer Erkältung nicht zu 100 Prozent fit war. Sie konnte das hohe Kampftempo der ersten Runde leider nicht aufrechterhalten, ihre Gegnerin bemerkte dies und erhöhte daher selbst das Tempo und konnte somit den Kampf für sich entscheiden. Jess Emmels Trainer, Daniel Prosch ist sich sicher „wäre Jess nicht krankheitsbedingt geschwächt in den Kampf gegangen, hätte sie Gold geholt“.
Hikmet Kar traf im Halbfinale auf den amtierenden Deutschen Meister und Box-Influencer (131 Tsd. Follower bei Instagram) Ahmet Sor, Hikmet konnte den Kampf gegen den deutlich erfahrenen Gegner auf Augenhöhe gestalten, am Ende ist jedoch festzustellen, dass Ahmet Sor seine Aktionen besser ins Ziel gebracht hat und von daher verdient ins Finale einzog. Trainer Daniel Prosch äußert sich dennoch zufrieden „Hikmet ist noch jung mit etwas mehr Erfahrung traue ich ihm auch zu Gegner wie Ahmet Sor bezwingen zu können.“
Für das Bayer Schwergewicht Melih Bayrak (Deutscher Vizemeister 2019) war es ein schwieriges Jahr. Nachdem er sich Ende 2021 beim legendären Chemiepokal in Halle eine schwere Ellenbogen Verletzung zugefügt hatte, durfte er über sechs Monate keine Boxhandschuhe anziehen. Erst im Sommer 2022 konnte er wieder langsam ins Training einsteigen, nach einem Sieg im Viertelfinale traf er im Halbfinale auf den Kaderboxer Alexander Okafor, der im November den zweiten Platz beim Cologne World Boxing Cup gewinnen konnte. In einem beherzten Kampf gab schließlich die dritte Runde den Ausschlag dafür, dass Alexander Okafor den Ring als Sieger verließ. „Ich konnte nach einer langen Verletzung zeigen, dass ich immer noch mit der deutschen Spitze mithalten kann. Die Zeit reichte noch nicht ganz aus, um mich in Topform zu bringen. Ich danke meinen Trainern Daniel Prosch und Daniel Beeck dafür, dass sie trotz aller Schwierigkeiten immer noch an mich glauben und ich hoffe, dass wir 2023 gemeinsam Gold holen werden“ zeigt sich Melih Bayrak zuversichtlich.
Mehr aus dem Bereich Boxen lesen.