TSV-Trainingsgruppe sitzt in Südafrika fest
Hochsprung-Europameister Mateusz Przybylko wurde mit seinem Coach Hans-Jörg Thomaskamp und drei weiteren Bayer-Athleten in Stellenbosch davon überrascht, dass das Land zum Virusvarianten-Gebiet erklärt worden ist.
Die Omnikron-Variante des Coronavirus macht aktuell auch Leichtathleten des TSV Bayer 04 Leverkusen das Leben schwer: Hans-Jörg Thomaskamp, Sportlicher Leiter bei Bayer und Bundestrainer der Hochsprung-Männer, war am vergangenen Donnerstag mit seinen Hochspringern Mateusz Przybylko, Florian Hornig und Bianca Stichling sowie Sprinterin Jennifer Montag gerade im DLV-Trainingscamp in Stellenbosch angekommen, als Südafrika am Freitagmorgen zum Virusvarianten-Gebiet erklärt wurde.
„In dem Augenblick, als wir hier eingereist sind, saßen wir auch schon in der Falle“, sagt Thomaskamp. Eine prompte Rückkehr war nicht möglich, da es nicht genug Flüge gab. Kurz habe der Deutsche Leichtathletik-Verband überlegt, sein Camp in die Türkei zu verlegen – doch schnell wurde klar, dass eine Einreise aus Südafrika auch dort nicht mehr möglich sein würde. Für Deutschland gilt aktuell: Wer aus Südafrika zurückkehrt, muss für 14 Tage in häusliche Quarantäne. „Da hilft es auch nichts, dass wir alle vollständig geimpft sind, hier tägliche Schnelltests und einmal in der Woche einen PCR-Test machen“, so der Bayer-Coach.
Die anfängliche Aufregung habe sich dann nach den ersten Trainings gelegt. „Die Bedingungen sind einfach toll“, sagt Thomaskamp, „das ist hier eine Top-Location, dazu gibt es den Blick auf den Tafelberg oder weiße Haie.“ Und winzige grüne Echsentiere kommen beim Training auch schon mal vorbei (siehe Foto). Zu große Sorgen vor einer Ansteckung mit Covid 19 habe man nicht: Die Inzidenz in Stellenbosch liege bei unter zehn und der DLV-Tross bewege sich ohnehin nur zwischen Hotel und Trainingsstätten.
Dennoch wolle man nicht wie geplant erst am 10. Dezember zurückkehren, sondern möglichst zwischen dem 4. und 6. Dezember. „Sonst sind wir an Weihnachten noch in Quarantäne, das will ja keiner“, sagt Thomaskamp. Der unvermeidlichen Trainingspause seiner Athleten sieht er aus verschiedenen Gründen gelassen entgegen: „Wir haben zuletzt sehr gut trainiert und viel eingezahlt aufs Konto. Über Weihnachten hätten wir es ohnehin lockerer angehen lassen, die Pause ziehen wir dann einfach vor.“ Und: „Ich schraube die Intensität jetzt etwas hoch, dann brauchen die Athleten ohnehin zwei Wochen, um sich zu erholen.“ Und zudem: „Ob die Hallensaison bei der aktuellen Corona-Lage überhaupt stattfinden wird, weiß ja im Moment mal wieder niemand.“
Foto: Thomaskamp
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