Überaus erfolgreiches Wochenende für Bayer
Die Highlights: Marike Steinacker knackt mit dem Diskus EM-Norm, Hochspringerin Bianca Stichling überfliegt 1,90 Meter.
Im Diskuswurf der Frauen sind die WM-Startplätze auch in diesem Jahr besonders umkämpft – und mittendrin wirbelt die Leverkusener Olympia-Achte Marike Steinacker (Bild oben). Bei den Halleschen Werfertagen knackte die 30-Jährige am Wochenende mit 61,26 Metern schon mal die EM-Norm (60,50 Meter) und wurde Vierte. Den Richtwert für die WM (63,50 Meter) übertraf nur die Siegerin und Olympiazweite Kristin Pudenz (66,11 Meter) aus Potsdam.
„Ich war nicht wirklich zufrieden, ich hatte mir mehr vorgenommen“, sagte Steinacker, „aber wir hatten recht starken, böigen Wind von links, es war schwer, den Diskus da reinzulegen.“ Ihr nächster Auftritt ist am kommenden Samstag in Thum im Erzgebirge. Und sie ist zuversichtlich, dass ihre Weite von Halle erst der Anfang war: „Da werde ich in den nächsten Wochen noch etwas drauf packen.“
Noch nicht ganz über die EM-Norm (1,95 Meter), aber doch in eine beachtliche Höhe katapultierte sich am Sonntag in Garbsen Hochspringerin Bianca Stichling (Bild rechts). Die 22-Jährige steigerte ihre persönliche Bestleistung um fünf Zentimeter auf 1,90 Meter und holte sich ebenso wie Klubkollege Mateusz Przybylko den Sieg. Der Europameister kam auf 2,26 Meter und zeigte sich bei 2,30 und 2,33 Metern nach Ansicht von Coach Hans-Jörg Thomaskamp „nicht ohne Chancen“. Der Sprung über 2,26 Meter sei „klar ein 30er“ gewesen, so der Hochsprung-Bundestrainer: „Das war ein wichtiger Knotenplatzer für ihn.“ Seit seinem EM-Sieg 2018 ist der 30-Jährige auf der Suche nach einem Weg zurück zu den ganz hohen Höhen. Über Stichling sagte Thomaskamp: „Sie ist eine ganz Coole, die ihre Nerven gut im Griff hat. Ich denke, da geht noch mehr.“
Viel mehr als erwartet zeigte am Samstag bei der Langen Laufnacht in Karlsruhe Till Grommisch: Über 5000 Meter blieb der 23-Jährige in 13:55,55 Minuten völlig überraschend unter 14 Minuten. Damit wurde er in einem starken Feld Fünfter und unterbot die DM-A-Norm (14:07,5) deutlich. Bester Bayer-Läufer war er damit an diesem Abend auch – Jonathan Dahlke, in dessen Fahrwasser Grommisch die ersten 4000 Meter gelaufen war – kam auf 14:09,20 Minuten und wurde Zwölfter. Nach einem hartnäckigen Infekt lief er ein kontrolliertes Rennen und erfüllte das Minimalziel, die B-Norm für die DM (14:30 Minuten). Das schaffte auch Alexander Schröder in 14:14,72 Minuten, für ihn PB. Und U-20-Läufer Constantin Carls (ASV Köln; trainiert mit der Gruppe von Trainer René Giesen), lief im Sog der TSV-Athleten zu 14:22,13 Minuten (Jahresbestleistung der MJU20) und blieb nur zehn Sekunden über der Norm für die U-20-WM.
Bayer-Coach René Giesen war nicht nur hoch zufrieden mit den guten Ergebnissen der Leverkusener Läufer, sondern auch mit dem Wettbewerb in Karlsruhe. Die Stimmung sei einzigartig gewesen, sagte er: „Die Veranstalter haben es geschafft, ein echtes Event auf die Beine zu stellen. So ist die Leichtathletik attraktiv und sehenswert.“ Über 800 Meter schraubte Amelie Klug (U 20) ihre persönliche Bestzeit auf 2:12,04 Minuten und blieb damit deutlich unter der geforderten Norm für die Jugend-DM. Tom Klose (U 23) lief seine bisher zweitbeste Zeit und qualifizierte sich in 1:51,33 Minuten (B-Norm) für die DM in Berlin. Über 1500 Meter lieft Berit Scheid eine persönliche Bestleistung von 4:26,90 Minuten und unterbot ebenfalls die B-Norm für die DM. Über 3000 Meter Hindernis knackte Linda Wrede in 10:22,99 Minuten ebenfalls die DM-Norm.
Dazu kamen die herausragenden Ergebnisse von Nachwuchs-Athleten wie Max Dehning (Speerwurf) und Marie Dehning (Siebenkampf) oder Hendrik Müller (Stabhoch) – siehe weitere Berichte auf der Homepage. „Es läuft, das war ein richtig gutes Wochenende“, sagte Bayer-Sportdirektor Hans-Jörg Thomaskamp: „Wir haben einen super Einstieg hinbekommen, aber die Saison hat gerade erst angefangen. Jetzt müssen wir dranbleiben, das ist es, wofür wir arbeiten.“
Fotos: Chai/Heuser
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