Verdienter Derbysieg vor toller Kulisse

Es war ein Bild, welches Fans, Spieler und die Verantwortlichen der BAYER GIANTS nicht so schnell vergessen werden. 2.564 Zuschauer fanden am Vorweihnachtsabend den Weg in die Ostermann-Arena, um dem Derby gegen die RheinStars Köln beizuwohnen. Ein tolle Kulisse, für die nicht nur die Leverkusener Fans sorgten, schließlich reisten auch rund 150 Anhänger der Domstädter in die Rundsporthalle an der Bismarckstraße.
Im Vorfeld der Partie war bekanntgeworden, dass BAYER-Coach Hansi Gnad auf Joshua Dahmen verzichten musste, der krankheitsbedingt ausfiel. Auf Seiten der Kölner fehlte mit Grantas Vasiliauskas, der im Durchschnitt stolze 15,6 Punkte pro Spiel erzielt, ein wichtiger Leistungsträger. Dafür kam Andrej Mangold erstmalig in der Saison 2023/24 für die Kölner zum Einsatz.

Der Spielverlauf: GIANTS erkämpfen sich mit Leidenschaft den Sieg

Beide Mannschaften starteten verhalten in die Begegnung. Es war zu spüren, dass die Spieler der Teams ein wenig nervös waren. Für die Akteure war die große Kulisse etwas nicht Selbstverständliches. Ballverluste prägten die Anfangsphase der Partie, in der sich keine der beiden Mannschaften einen entscheidenden Vorteil erspielen konnte. Mit der Zeit aber hatten die Kölner Basketballer besseren Zugriff auf die Begegnung. Der Tabellenführer konnte sich in Brettnähe einfach effektiver durchsetzen. Zum Ende des ersten Abschnitts gelang den Schützlingen von Trainer Stephan Baeck ein 9:3-„Run“, mit dem sich die Gäste ein wenig absetzen konnten. Zum Viertelende führten die Domstädter mit fünf Zähler Vorsprung (15:20).

Im zweiten Durchgang ging Köln, nach einem krachenden Dunk durch Duje Dujmovic, erstmalig mit mehr als zehn Zähler in Führung (17:28 – 12. Spielminute). Die Leverkusener vergaben viele offene Wurfchancen und suchten in der Offensive nach dem eigenen Rhythmus. Zwar lief auch bei den RheinStars nicht alles nach Maß, aber das Auswärtsteam fand durch Björn Rohwer immer wieder Lücken um zu scoren. Doch die Mannen von Coach Gnad ließen nicht nach. Die Einstellung der Hausherren stimmte, die Farbenstädter auf und neben dem Parkett bauten sich stets lautstark auf und pushten sich. So kam es, dass BAYER Zähler um Zähler auf die Gäste gutmachte. Zur Halbzeit lagen die GIANTS mit lediglich vier Punkten im Hintertreffen. Mit 39:43 betraten die Jungs beider Klubs den Kabinentrakt.

Auch nach der Pause blieb die Paarung hart umkämpft. Die Leverkusener Basketballer blieben in Schlagdistanz zu den Kölner „Sternen“. Jedoch gelang dem Rekordmeister noch nicht die endgültige Wende. Die Mannen aus der Karnevalshochburg legten immer wieder mit einer erfolgreichen Angriffsaktion nach und verteidigen die Führung. Die dritte Spielperiode war, so ehrlich muss man sein, nicht von spektakulären Highlights geprägt. Es war eine Defensivschlacht, in der die Mannschaften um jeden noch so verloren geglaubten Ball kämpften. Nach dreißig Minuten führte Köln knapp mit 55:56.

Es lief also, wie schon so oft in der Vergangenheit, auf eine Entscheidung in den Schlussminuten hinaus. In diesem Derby wurden keine vorzeitigen Weihnachtsgeschenke verteilt. Der Einsatz war hoch, die Emotionen stiegen mit jeder abgelaufenen Sekunde an. So war es nicht weiter verwunderlich, dass nach dem Dreier durch Marko Boksic in der 32. Spielminute zur ersten Führung der GIANTS nach über 30 Minuten die Stimmung in der Ostermann-Arena schier „explodierte“. Die Führung wechselte in der Folge mehrmalig zwischen den beiden Mannschaften. Es war ein Spiel auf des Messers Schneide, in der jede noch so bedeutungslos wirkende Situation große Auswirkungen haben könnte. Die letzten Minuten waren nichts für schwache Nerven – allerdings mit dem besseren Ende für die Gastgeber. Die „Giganten“ arbeiteten mit hoher Intensität in der Verteidigung, erarbeiteten sich so ihre Chancen und verwerteten diese im Korb der Gäste. Den glorreichen Schlusspunkt unter einem gelungenen Abend setzte der bereits erwähnte Boksic per Wurf von „Downtown“ zum 72:64-Endstand aus Sicht der Küppersteger Jungs.

Der Sieg war aus Sicht der GIANTS vollkommen verdient. Von der ersten Sekunde an nahm BAYER den Kampf gegen den unangefochtenen Tabellenführer aus Köln, welcher zuvor 11 Siege in Serie feiern konnte, an. Der Einsatz, die Bereitschaft um zu gewinnen, war bei den Leverkusenern deutlich spürbar. Die beiden Importspieler Marko Boksic (17 Punkte) und Trey McBride (15) übernahmen viel Verantwortung und profilierten sich als wichtige Scorer. Aber auch Sebastian Brach, dessen Formkurve steil nach oben zeigt, konnte zweistellig punkten (10).

Gnad: „Sieg freut mich für das gesamte Umfeld:"

Trainer Hansi Gnad war nach dem Spiel glücklich: „Der Sieg freut mich nicht nur für die Jungs, sondern auch für das gesamte Umfeld. Die Fans haben uns heute lautstark unterstützt und hatten einen großen Anteil an diesem Erfolg gegen den Tabellenführer aus Köln. Wir wussten, dass die Qualität im Kader der RheinStars sehr groß ist, wir haben uns aber davon nicht abschrecken lassen und den Kampf von der ersten bis zur letzten Sekunde angenommen. Natürlich läuft noch nicht alles so wie es soll, keine Frage. Aber ich kann der Mannschaft nur gratulieren: Der Einsatz hat heute über 40 Minuten gestimmt. Jetzt können wir die kurze Weihnachtspause alle mit einem Sieg im Rücken genießen!“

Bleibt den BAYER GIANTS abschließend den Fans, Partnern und Helfern zu danken. Trotz vieler "Up and Downs" war die Unterstützung von allen Beteiligten im Jahr 2023 überragend. Die Verantwortlichen des Rekordmeisters wünschen schöne Weihnachtstage und schon jetzt einen guten Übergang!

Christopher Kwiotek