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Werkselfen verlieren in letzter Sekunde
Das NRW-Duell zwischen der HSG Blomberg-Lippe und dem TSV Bayer Leverkusen ist um ein weiteres Kapitel „Drama in letzter Sekunde“ reicher.
Wie schon so oft in den vergangenen Jahren bot auch die Begegnung des 9. Spieltages der Saison 2022/23 zwischen der HSG und dem TSV über die gesamte Spielzeit von 60 Minuten packenden Frauenhandball.
1.187 Zuschauer in der Blomberger Sporthalle an der Ulmenallee werden ihr Kommen sicher nicht bereut haben, denn ihre HSG gewann ein schon verloren geglaubtes Spiel mit dem letzten Wurf noch glücklich mit 30:29.
War es in der Saison 2020/21 Marie Michalczik die in Leverkusen den 27:26-Siegtreffer mit der Schlusssirene erzielte, so war es diesmal Kreisläuferin Stefanie Kaiser die den Ball geistesgegenwärtig ins leere Leverkusener Tor zum 30:29-Sieg beförderte.
Das Bayer-Gehäuse war verwaist, da die Werkselfen beim 28:29-Rückstand alles auf eine Karte setzten und Torhüterin Miranda Nasser zugunsten einer weiteren Feldspielerin aus dem Tor nahmen.
Und das zunächst mit Erfolg, da Mareike Thomaier tatsächlich sechs Sekunden vor dem Ende der 29:29-Ausgleich gelang. Doch dann erreichte der Ball blitzschnell die Österreicherin Kaiser…
„Ich bin glücklich, dass wir noch einmal zurückgekommen sind und Stefanie Kaiser geistesgegenwärtig das Siegtor gelungen ist. Das Spiel glich einer Berg- und Talfahrt und war für uns eigentlich schon weg. Ein Lob an meine Mannschaft, in der mit Leni Ruwe, Mia Ziercke und Nieke Kühne drei ganz junge Spielerinnen die Verantwortung übernommen haben“, so ein glücklicher HSG-Trainer Steffen Birkner.
Bei den Werkselfen, die in der ersten Halbzeit zwischenzeitlich sogar mit sechs Treffern sowie bis in die Schlussminute permanent in Führung lagen, war der Frust nach der Last-Minute-Niederlage natürlich groß.
„Wir haben in der Vorbereitung den Fokus besonders auf die ersten zehn Minuten gelegt, dann da hatten wir den in den vergangenen Spielen große Probleme. Das ist uns gelungen und auch sonst kann ich der Mannschaft keinen großen Vorwurf machen. Am Ende haben wir alles auf eine Karte gesetzt, aber uns für ein gutes Spiel leider nicht belohnt, so ist der Sport nun mal“, analysierte Elfentrainer Jörg Hermes, der für den erkrankten Chefcoach Johan Petersson die Verantwortung trug.
In der Tat zeigte das junge Bayerteam einen couragierten Auftritt und hatte mit Torhüterin Miranda Nasser, die am Ende auf15 Paraden und eine Quote von rund 36 Prozent gehaltener Bälle kam, eine der überragenden Spielerinnen des Abends in den eigenen Reihen.
„Die junge Mannschaft hat heute vieles richtig und trotz der Niederlage einen weiteren Schritt nach vorne in der Entwicklung gemacht. Am Freitag kommt mit dem Thüringer HC eine der besten deutschen Mannschaften zu uns und auch da wird unser junges Team dem Gegner wieder einen Fight liefern“, so Hermes abschließend.
Anwurf der Partie am Freitag gegen den Tabellenzweiten aus Thüringen, der am zweiten Weihnachtstag mit 32:25 in Neckarsulm gewann, ist am Freitag um 19.00 Uhr in der Ostermann Arena.
Die Spielstatistik:
HSG Blomberg-Lippe – TSV Bayer 04 Leverkusen 30:29 (12:14)
Blomberg: Ludwig, Veith; Rüffieux (4), Kynast, Quist (3), Ruwe (1), Frey, Kühne (2), Rajes, van Wingerden (3), Michalczik (4), Kaiser (2), Hauf (4), Ziercke (7/4); Trainer: Steffen Birkner.
Leverkusen: van der Linden, Nasser; Thomaier (5), Jurgutyte, Leuchter (7), Boeters (2), Klein (1), Cormann (1), Mathwig, Pfundstein, Kuipers, Terfloth (3), Ferreira Lopes (10/5), Veit, Teusch; Trainer: Jörg Hermes.
SR: Blümel/Loppaschewski (Berlin). – Z: 1.187. – Zeitstrafen: 4:6 Minuten (Rüffieux, Michalczik - Lopes/zweimal, Thomaier). – Siebenmeter: 4/4:5/5. – Spielfilm: 1:4 (10.), 3:6 (13.), 5:9 (16.), 7:13 (23.), 11:13 (29.), 11:14 (29.), 12:14 (30.) – 13:14 (33.), 16:17 (40.), 20:23 (47.), 22:26 (52.), 23:27 (54.), 26:27 (57.), 26:28 (58.), 29:28 (60.), 29:29, 30:29 (EN).
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