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Bo Kanda Lita Baehre steht am Dienstag in Doha im WM-Finale. Foto: Chai
Bo Kanda Lita Baehre steht am Dienstag in Doha im WM-Finale. Foto: Chai

| Leichtathletik

WM: Lita Baehre im Finale - Blech und Bauer raus

TSV-Stabhochspringer Bo Kanda Lita Baehre hat ein Sprung ins WM-Finale geschafft. Für Katharina Bauer war in Doha die Einstiegshöhe nicht machbar.


Stabhochspringer Bo Kanda Lita Baehre hat bei der WM in Doha das Finale erreicht. Der 20-Jährige vom TSV Bayer 04 Leverkusen überquerte am Samstag in der Qualifikation 5,70 Meter. Torben Blech verletzte sich und musste den Wettkampf vorzeitig beenden. Für Katharina Bauer endete die WM ohne gültigen Versuch.

Kraftvoll, schnell, spannungsgeladen und schlichtweg gut drauf präsentierte sich Bo Kanda Lita Baehre im Khalifa International Stadium. Am Ende stand ein kleines q in der Ergebnisliste, das heißt der U23-Europameister ist am Dienstag im WM-Finale der zwölf Besten dabei.

Der 20-Jährige nahm den Wettkampf bei 5,45 Meter auf. Die Höhe war kein Problem. Bei 5,60 Meter geriet er zweimal zu nah an die Latte, doch dann stimmte der Abstand. Nun kam er so richtig ins Rollen. Technisch sauber schlängelte Bo Kanda Lita Baehre sich auf Anhieb über 5,70 Meter. 5,75 Meter – was eine Steigerung der persönlichen Bestleistung um drei Zentimeter gewesen wäre – waren diesmal noch zu hoch für den Schützling von Christine Adams, obwohl er vor allem im letzten Durchgang alles andere als chancenlos aussah.

Dienstag soll die Bestleistung fallen
„Dass ich 5,70 Meter im Ersten geschafft habe, hat ich mir eine sehr gute Ausgangsposition verschafft, um mit dieser Höhe ins Finale einzuziehen. Ganz sicher war ich mir da aber noch nicht. Aber das ist im Prinzip Stabhochsprung: Pokern ohne Ende“, erklärte Bo Kanda Lita Baehre nach dem Wettkampf. „Mein Ziel war es ins Finale zu kommen. Im Finale versuche in nun, mein Bestes zu geben, noch höher als heute zu springen. Ich bin da sehr hoffnungsvoll.“
Torben Blech bewältigte zunächst 5,30 Meter und anschließend auch 5,45 Meter ganz sicher. Bei 5,60 Meter knallte er mit dem Fuß an die Latte, die auch beim zweiten Versuch fiel. Fatal: Der Studenten-Vize-Weltmeister hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Rücken – eine Zerrung, die keine weiteren Sprünge zuließ. Viel zu früh musste der Psychologie-Student bei seinem vorläufigen Karriere-Höhepunkt die Segel streichen. Lichtblick: Die Norm für Olympia im nächsten Jahr hat der Ex-Zehnkämpfer bei den „Bayer Classics“ mit der Steigerung auf 5,80 Meter bereits erfüllt.


Katharina Bauer kommt nicht über Einstiegshöhe
Die Teilnahme war schon ein Riesenerfolg: Kaum hatte am Freitag die WM in Doha begonnen, musste Stabhochspringerin Katharina Bauer die Wettkampfschuhe schon wieder ausziehen. In der Qualifikation erwies sich die Anfangshöhe von 4,20 Metern für die 29-Jährige vom TSV Bayer 04 Leverkusen diesmal als zu hoch.

Die Nominierung kam überraschend, die Saison war eigentlich schon beendet und die Spannung raus. Ehrensache, dass Katharina Bauer das Training noch einmal aufnahm, um in Doha an den Start zu gehen. Doch dort wollte die Latte schon bei der Anfangshöhe von 4,20 Metern nicht liegen bleiben. Im ersten Versuch wurde der Stab minimal zu spät abgesenkt. In Durchgang zwei touchierte sie die Latte mit dem Knie. „Schneller aufrollen“, riet Bundestrainer Andrei Tivontchik. Ein Tipp, der im unmittelbar danach anstehenden dritten und letzten Versuch nicht mehr umgesetzt werden konnte.

„Ich bin völlig ratlos. Ich hatte eigentlich ein gutes Gefühl. Das Einspringen war ganz locker“, erklärte Katharina Bauer nach dem Wettkampf. „Ich weiß auch nicht, woran es gelegen hat. Ich muss mich mit meinem Trainer besprechen, die Sprünge mal anschauen. Ich weiß noch gar nicht genau, was hier eigentlich passiert ist.“

Jetzt Olympia im Visier
Katharina Bauer durfte an der WM teilnehmen, obwohl sie die Norm von 4,56 Meter nicht erfüllt hatte. Ein Bandscheibenvorfall hatte die 29-Jährige in der Saisonvorbereitung erheblich gehandicapt. In diesem Sommer schaffte die Athletin von Leszek Klima lediglich 4,30 Meter. Allerdings wurde die gebürtige Wiesbadenerin wegen der im Februar bei den deutschen Hallenmeisterschaften überquerten 4,55 Meter vom Welt-Leichtathletik-Verband IAAF nach Doha eingeladen.
In die Geschichtsbücher wird Katharina Bauer als erste WM-Teilnehmerin mit einem subkutanen Defibrillator eingehen. Der handflächengroße und 28 Gramm schwere Lebensretter wurde der gebürtigen Wiesbadenerin im April 2018 eingesetzt. Sie litt seit der Kindheit an Extraherzschlägen. Der große Traum bleibt bestehen: Im kommenden Jahr möchte die Leverkusenerin in Tokio dabei sein: „Mein Ziel ist Olympia 2020. Wenn es jemand schafft, dann ich. Ich wäre dann die erste Stabhochspringerin mit Defi bei Olympia."

 

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