Unser Weg zur Nachhaltigkeitsstrategie

In den Medien, im privaten Umfeld, aber auch in Unternehmen und Organisationen wird das Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit immer bedeutender und so haben wir uns als Verein im Herbst 2021 auch die große Frage gestellt, was bedeutet Nachhaltigkeit für uns als Verein und für den Sport eigentlich? Wie können wir unseren Beitrag für den Klimaschutz leisten und uns nachhaltiger aufstellen? Oder sind wir sogar schon an einigen Stellen nachhaltig?

Begonnen haben wir zunächst damit eine offizielle Position zu bestimmen, gefolgt von einer Kick-off-Präsentation im Gesamtvorstand, in der die Grundlagen und Bereiche von Nachhaltigkeit vorgestellt und ein Status Quo bestimmt worden ist.


Ermittlung des Status-Quo
Bei der Ermittlung des Status-Quo stellten wir schnell fest, dass wir in einigen Bereichen bereits aktiv gehandelt hatten, so sind beispielsweise 100% der Hallenbeleuchtungen auf LED's umgestellt worden – der Umbau in Büros und Fluren ist schon teilweise erfolgt, das Dach der Leichtathletikhalle ist begrünt und die Bewässerung der Rasenflächen läuft über Brunnenanlagen.  

Aber auch im sozialen Bereich nehmen wir einen wichtigen Stellenwert ein, denn bei uns treffen die unterschiedlichsten Personengruppen – ob groß oder klein, alt oder jung, behindert oder nichtbehindert – aufeinander und treiben gemeinsam Sport. Eins unserer größten Steckenpferde stellt dabei die bereits 1950 gegründete Parasportabteilung dar, die zu einer der größten und erfolgreichsten Deutschlands zählt. Hier finden Behindertensportler abteilungsübergreifende Trainingspartner sowie hochqualifizierte Übungsleiter und Betreuer, die sie in ihren sportlichen Ambitionen unterstützen.

Dieser ermittelte Stand reichte uns jedoch nicht aus und so standen wir Ende des Jahres vor der großen Mammutaufgabe, wie machen wir weiter, wo setzen wir an und wo liegen zukünftig unsere Prioritäten? – Eine gewaltige Aufgabe, die uns zu Beginn ratlos machte. Doch zum Glück spielten uns zu diesem Zeitpunkt zwei große Projekte in die Karten: die Beteiligung an der Entwicklung eines CO2-Rechners und die Mitwirkung bzw. Unterstützung einer Wasserkampagne der Bayer AG. Beides wichtige Projekte, die uns halfen, unsere Nachhaltigkeitsstrategie zu finden und zu bestimmen.


Rund um die Wasserkampagne
Vielleicht sind dem ein oder anderen schon unsere TSV-Flaschengärten begegnet, sei es im GoFit am Check-In, bei der Sportlerehrung auf unserem Sommerfest, auf unseren Social-Media-Kanälen oder beim Lesen eines Artikels in der Zeitung oder unserer Homepage. Sie sind Teil unserer Wasserkampagne im letzten Jahr gewesen und im Rahmen einer AG zum Thema Wasser an unserer Träger-Grundschule in Bergisch Neukirchen entstanden.

In der AG haben sich die Kinder mit der Bedeutung, dem bewussten Umgang und der Kostbarkeit der Ressource Wasser spielerisch und experimentell auseinandergesetzt. Ein Teil davon war unter anderem der Bau eines Flaschengartens, durch den die Kinder den natürlichen Wasserkreislauf in Miniatur live erleben und verstehen konnten.

Die Entwicklung der Flaschengärten und das AG-Angebot stieß bei den Eltern, Vorstandsmitgliedern und Mitarbeiten auf so große Resonanz, dass wir beschlossen einen weiteren Termin zum Bau weiterer Flaschengärten mit den Schulkindern anzusetzen. Die angelegten Flaschengärten sollten anschließend an Stelle von Blumensträußen auf Ehrungen an unsere Spitzensportler überreicht werden, um auch so auf die Kostbarkeit von Wasser und den Schutz des natürlichen Wasserkreislaufs aufmerksam zu machen.

Zusätzlich dazu starteten wir im September eine Aufklärungskampagne auf unseren Social-Media-Kanälen und riefen unsere Mitglieder dazu auf, ein Zeichen gegen die weltweite Wasserkrise zu setzen: Die Mitglieder wurden aufgerufen Mina Guli, eine Wasseraktivistin und Extremläuferin, bei einem ihrer Marathon-Läufen durch Leverkusen zu begleiten. – Mina Guli lief 2022 rund 200 Marathons auf der ganzen Welt und in wasserarmen Regionen, um das Bewusstsein für die Wasserkrise zu schärfen. Die Bayer AG unterstützte ihre Kampagne und gab den Bayer Sportvereinen die Möglichkeit, sich zu beteiligen.

Wir nutzten diese Chance als Teil unserer Nachhaltigkeitsstrategie und wurden uns im Nachhinein darüber bewusst, dass wir zukünftig weitere wichtige Klimaschutz-Maßnahmen so kompakt und strategisch umsetzen wollen. Denn gerade wir als Großsportverein haben die Möglichkeit unterschiedliche Personengruppen anzusprechen und ihnen nahezulegen mit uns gemeinsam aktiv gegen den Klimawandel zu werden. Dementsprechend haben wir für dieses Jahr auch einige Maßnahmen, Aktionen und Aufklärungskampagnen zum Thema Mobilität geplant. 


Entwicklung CO2-Rechner
Warum ausgerechnet Mobilität? – Hier spielte uns das zweite Projekt in die Karten, denn durch die Beteiligung an der Entwicklung eines CO2-Rechners mit TSC Eintracht Dortmund, myclimate, Sports for future und anderen Vereinen, fanden wir bei der Sammlung von CO2-Emissionen und einer Umfrage heraus, dass ca. 85% der Gesamtemissionen von der Trainingsmobilität unserer Mitglieder resultieren. Dabei fallen allein 70% auf Autofahrten zum Training an. Was daran liegt, dass 58% der Mitglieder mit dem Auto zum Training kommen. Somit kommt man auf knapp 0,7t CO2 pro Mitglied pro Jahr.

Für uns war klar, dass wir genau in diesem Bereich als Nächstes ansetzen müssen. Wir erneuerten daher Ende letzten Jahres einen Teil unserer Fahrradständer und machten sie somit vor Diebstahl sicherer. Des Weiteren gingen wir eine Kooperation mit der „Wupsi", dem örtlichen Nahverkehr-Anbieter in Leverkusen, ein und errichteten eine Fahrradstation auf der Kurt-Rieß-Anlage. Die Mitglieder haben jetzt die Möglichkeit sich ein Fahrrad bei uns vor der Tür zu leihen bzw. abzugeben. Dies war bisher nur an Bushaltestellen in etwas Entfernung möglich. Zusätzlich dazu sind noch weitere Maßnahmen, wie beispielsweise die Erstellung einer Fahrradkarte mit den Radwegen rund um den TSV Bayer 04 Leverkusen, für dieses Jahr geplant und auch für das nächste Jahr haben wir schon ein Thema im Auge, mit dem wir uns Schritt für Schritt auseinandersetzen wollen, um so ein Zeichen gegen den weltweiten Klimawandel zu setzen.

Zusammenfassend lässt sich also an dieser Stelle berichten, dass wir gerade erst auf dem Weg sind uns nachhaltig aufzustellen. Dies soll nicht bedeuteten, dass wir es nicht schon in einigen Bereichen sind, es war jedoch bisher etwas ziellos. Mit der Umsetzung der bisherigen Projekte haben wir aber gemerkt, wie wichtig es ist, sich bei einem solch umfangreichen Thema, Ziele zu stecken, um so Stück für Stück zu einem konzeptionellen Nachhaltigkeitsverein zu werden und eventuell andere Vereine inspirieren zu können.



Text: Cymera

 

 

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