Erfolgreicher Leverkusener Degen-Pokal
Mit insgesamt drei Goldmedaillen, zwei Silbermedaillen, acht dritten Plätzen und weiteren 16 Platzierungen unter den letzten Acht war der Leverkusener Degenpokal für den ausrichtenden TSV Bayer Leverkusen und seine Fechterinnen und Fechter ein durchaus erfolgreiches Turnierwochenende.
102 Damen und 148 Herren standen am vergangenen Wochenende beim 11. Leverkusener Degenpokal auf der Planche, um für die rheinische bzw. hessische Rangliste wertvolle Punkte zu erfechten. Auf einen guten ersten Wettkampftag folgte hierbei ein goldener zweiter Tag, standen doch dreimal TSV-Fechterinnen bzw. Fechter ganz oben auf dem Podest.
Der Samstag startete mit dem Fechtnachwuchs im jüngsten Jahrgang der U10, die in einem gemischten Wettbewerb der Damen und Herren über Vor- und Zwischenrunde in eine 16er-Direktausscheidung ausgetragen wurden. Unter ihnen auch einige junge Athletinnen und Athleten, die in der Vorwoche erst die Turnierreifeprüfung gemacht hatten und freudig aufgeregt ihrem ersten Turnier entgegenblickten. Gesamtsieger in dieser Klasse wurde Henning Weber vom SV Lohausen vor dem Hagener Tristan Hofsommer. Den dritten Rang teilten sich Marcus Miczko vom Fechtzentrum Solingen und Mauritz Streit vom TV Hoffnungsthal. Emilie Luckenbach erreichte mit Platz sieben die beste Leverkusener Platzierung dieser Klasse, in der getrennten Damenwertung wurde es sogar die Silbermedaille.
Auch in den älteren Schülerjahrgängen der U11 und U12 im Damendegen wurde der Wettbewerb mit insgesamt 14 Starterinnen zusammengelegt. Hierbei wurde mit einem 16er-Tableau mit Hoffnungslauf gefochten. Das bedeutet, dass Fechter erst nach zwei verlorenen Gefechten der Direktausscheidung ausgeschieden sind. Matilda Kunisch vom FC Offenbach, die aus der Vorrunde ungeschlagen in die Direktausscheidung ging, konnte diesen Wettbewerb vor ihrer Vereinskollegin Fiona Fricke sowie den beiden Bonnerinnen Lea Marie Stumpf und Mia Lebrenz gewinnen. Für die einzige Leverkusenerin Helena Jouliet stand in der Gesamtwertung ein guter sechster Platz, in der Jahrgangswertung der U11 der Silberrang.
Im Wettbewerb der U17-Damen waren insgesamt 13 der 33 Fechterinnen vom TSV Bayer Leverkusen am Start. Es ging über eine Vor- und Zwischenrunde, ehe die 28 Qualifizierten ihre Direktausscheidung austrugen. In ihrem ersten Jahr als A-Jugendliche erreichte Joelle Courouble vom Lüdenscheider TV mit makelloser Gefechtsbilanz den ersten Platz gefolgt von Floria Wedel vom OFC Bonn. Die Leverkusenerin Fiona Müller, die in die Direktausscheidung vom zweiten Platz aus startete, musste sich im Halbfinale ihrer Vereinskollegin Svenja Jütten geschlagen geben und beendete den Wettbewerb hinter der Drittplatzierten Jütten somit auf Platz fünf. Einen weiteren dritten Platz sicherte sich Janina Amuser vom Fechtzentrum Solingen, die zuvor die Leverkusenerin Constanze Kottusch auf den sechten Rang verwiesen hatte.
Die B-Jugendjahrgänge der Herren wurden in zwei Wettbewerben U13 und U14 ausgefochten, der jüngere Jahrgang ohne TSV-Beteiligung. Hier konnte sich Eryk Krahmer vom FC Krefeld vor Vincent Maurice Höller vom Fechtzentrum Solingen durchsetzen. Die dritten Plätze belegten der Hagener Jacopo Samuele Franco und Paul Stöcker vom BFC Rösrath.
Im älteren B-Jugend-Jahrgang kamen die beiden Bayer-Fechter Rafael Schumacher und Kim Niezoldt in der Vorrunde nicht gut in den Wettbewerb. Rafael Schumacher konnte sich in der Zwischenrunde mit drei von vier gewonnenen Gefechten wieder fangen, musste aber im Viertelfinale gegen den bis dahin ungeschlagenen Krefelder Ole Vetrup antreten. In einem taktischen Gefecht musste sich der Leverkusener dem späteren Drittplatzierten Veltrup schließlich geschlagen geben und erreichte in der Endwertung den siebten Platz. Den ersten Platz belegte ungeschlagen Jakob Stange vom Fechtzentrum Solingen vor Nikolo Warnking vom Fechterring Hochwald und dem weiteren Drittplatzierten Nick Morlang vom Lohausener SV.
Den letzten Wettbewerb am Samstag trugen die Herren Aktiven mit sechs Startern aus Leverkusen aus. Max Kämereit ging dabei ungeschlagen in die Direktausscheidung. Im Viertelfinale musste er sich aber dem späteren Sieger Flavio Giannotte aus Luxemburg geschlagen geben. Ebenfalls ins Viertelfinale kamen die Leverkusener Louis Bongard, Guido Quanz und Robert Styn. Letzterer konnte sich im vereinsinternen Gefecht gegen Quanz durchsetzen, verlor aber im Anschluss gegen den späteren Zweiten Kirill Timoshenko vom Frankfurter TV. So belegte Styn den dritten Platz wie auch der Bonner Hesse, der zuvor den Leverkusener Degenfechter Bongard besiegt hatte.
Am Sonntag wurde auch der Herrenwettbewerb der U11 mit vier TSV Startern und der U12 mit sechs Fechtern aus Leverkusen in einem gemeinsamen Wettbewerb mit 32 Startern ausgetragen, dann aber nach Jahrgängen getrennt gewertet. Es konnte der sogenannte ABC-Modus eingesetzt werden, um mit diesem den Fechtern viele Gefechte mit Erfolgserlebnissen zu ermöglichen und sie damit für die Wettkämpfe in den höheren Klassen vorzubereiten. Beim ABC-Modus wird in der Vorrunde dabei eine Rangliste für den weiteren Wettbewerb in vergleichbar starken Gruppen ermittelt. Die Zwischenrunde führt zur Rangliste in den Gruppen, auf die dann eine Direktausscheidung folgt. Nach insgesamt 13 bzw. 14 Gefechten standen schließlich die Gewinner sowie Platzierten fest. Im jüngeren Jahrgang gewann Levi Deng von Eintracht Frankfurt vor Max Hoffmann vom FC Offenbach und dem Drittplatzierten TSV-Fechter Anselm Marie Goedejohann. Mit Benno Müller vom BFC Rösrath stand der Gewinner des älteren Jahrganges fest, gefolgt von Moritz Mats Adam vom Neusser SV sowie dem Frankfurter Andri Hertweck. Bestplatzierter Leverkusener war hier Gideon-Lucien Kollditz auf dem zehnten Platz.
Die U17 der Herren war mit 47 Startern der zahlenmäßig stärkste Wettbewerb des Tages, unter ihnen neun Starter des TSV Bayer Leverkusen. Nach der Vor- und Zwischenrunde bewiesen mit Kilian-Hendrik und Ian-Etienne Kolditz, Tobias Schulz, Tim Kirchner und Thore Hahnel auf den Plätzen zwei bis zehn gleich fünf davon, dass sie sich etwas vorgenommen hatten. Anders als in der vergangenen Saison, in der vereinsinterne Gefechte schon zur Regel gehörten, konnten sich mit Ian Kolditz, Tobias Schulz, Thore Hahnel und Tim Kirchner diesmal TSV-Fechter in alle vier Viertelfinale durchsetzen. Aber nur der als amtierender Deutscher B-Jugendmeister in seine erste U17-Saison startende Kolditz konnte sich hier durchsetzen und ließ sich auch vom späteren Drittplatzierten Julius Kleine aus Essen auf dem Weg ins Finale nicht aufhalten. Kleine hatte zuvor zwei Bayer-Fechter mit dem aussichtsreich in die Direktausscheidung gestarteten Kilian Kolditz sowie Thore Hahnel besiegt. Auch im Finale gegen den gut zwei Jahre älteren Bonner Julius Paul Bitterling ließ Ian keinen Zweifel aufkommen, dass er gewinnen wollte und siegte mit 15:8 Treffern. Als weiterer Drittplatzierter bei der U17 kam der ebenfalls erst in dieser Saison aufgestiegene Lorenz Spierzak vom Fechtzentrum Solingen auf das Podest.
Der jüngere B-Jugend-Jahrgang war mit je drei Starterinnen aus Leverkusen und vom Fechtzentrum Solingen sowie der Rösratherin Lisa Pinkart angetreten. Mit nur einem an ihre Vereinskollegin Mia Grupe verlorenen Gefecht ging die Leverkusenerin Viktoria Bernstein als Bestplatzierte in die Direktausscheidung. Im Halbfinale war wiederum Mia Grupe ihre Gegnerin. Diesmal allerdings endete das abermals sehr enge und spannend geführte Gefecht zu Gunsten von Viktoria. Das zweite Halbfinale wurde ohne Leverkusener Beteiligung zwischen der nach der Vorrunde Zweiten Pinkert und der Solingerin Alyssa Lieto ausgetragen und von Letzterer gewonnen. In einem spannenden Finalgefecht und unter großer Aufmerksamkeit des Publikums gewann die Leverkusenerin schließlich mit 10:9 gegen die in der Rangliste des rheinischen Fechterbundes führende Lieto.
Auch der ältere B-Jugend-Jahrgang war mit zehn Teilnehmerinnen, unter ihnen drei TSV-Fechterinnen, ein eher kleiner Wettbewerb. Nach den Vorrundenergebnissen drei und vier konnten sich die Leverkusenerinnen Juna Gonano und Laura Amian hinter Maya Bienefeld vom Fechtzentrum Solingen und Jennifer Tuttla vom FC Krefeld auch im Viertelfinale durchsetzen. Ergebnisglich blieb es auch im Halbfinale, mussten sich die TSV-Fechterinnen doch mit je 5:10 geschlagen geben und erreichten damit am Ende einen gemeinsamen dritten Platz.
Der letzte Wettbewerb des Tages fand bei den Aktiven Damen statt. Ausgetragen wurde der Wettbewerb mit einer Vorrunde und einem anschließenden Direktausscheid. Im Starterfeld der 32 Fechterinnen erreichte die Leverkusenerin Julia Morawietz hier noch eine weitere Goldmedaille für den TSV Bayer. Mit einem knappen 15:14 setzte sie sich gegen die Solingerin Treudt-Gösser durch. Diese hatte zuvor Julia Ludolf mit einem 14:15 nur knapp auf den dritten Platz verwiesen. Die anderen beiden Starterinnen des TSV Bayer Leverkusen waren im Laufe der Direktausscheidung beide an Ludolf gescheitert, im Achtelfinale Paria Mahrokh und im Viertelfinale Lara Goldmann.
Mit dem Resümee von insgesamt drei Goldmedaillen, zwei Silbermedaillen, acht dritten Plätzen und weiteren 16 Platzierungen unter den letzten Acht für Leverkusener Fechterinnen und Fechter war es für den ausrichtenden TSV Bayer Leverkusen ein erfolgreiches Turnierwochenende. Aber nicht nur Medaillen spiegeln den Erfolg wider, konnten die Besucherinnen und Besucher doch in entspannter Stimmung erleben, wie die 250 Athletinnen und Athleten im Zeitplan und gut organisiert ihre Gefechte ausgetragen haben. Dazu beigetragen haben sicherlich die unterschiedlich eingesetzten Wettkampfmodi. Auch die gleichzeitig an beiden Tagen stattfindende Kampfrichterprüfungen konnten im Wettkampfgeschehen weitgehend unbemerkt stattfinden. Den neuen Kampfrichterinnen und Kampfrichtern sind für die Zukunft gute Entscheidungen und ebenso gut organisierte Wettbewerbe zu wünschen.
Heike Bernstein