Für Kämpfertypen
Léon Schäfer mit Gold (c) Para Leichtathletik Förderverein / Tom Weller

Léon Schäfer springt mit Weltrekord im letzten Versuch zum WM-Sieg

Es war ein Nerven-Thriller mit gutem Ende: Léon Schäfer hat bei der Para Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Paris (Frankreich) seinen Titel verteidigt. Nach einem durchwachsenen Wettkampf lieferte der 26-Jährige im finalen Versuch ab und verbesserte dabei seinen Weltrekord um einen Zentimeter auf 7,25 Meter. Auf der Bahn gab es am Montag zudem eine Bestzeit und eine Finalqualifikation zu bejubeln.


Als er in den Katakomben des Stade Charléty zur Dopingkontrolle gebeten wurde, sagte der Dopingkontrolleur zu Léon Schäfer: „Das draußen war einfach, jetzt kommt der schwierige Part“, und brachte den neuen Weltmeister damit zum Lachen. Denn was sich zuvor auf der blauen Bahn und in der Sandgrube abgespielt hatte, war alles andere als simpel für Schäfer, der mit 7,24 Metern als Weltrekordhalter und Titelverteidiger angetreten war.

Zwei ungültige Versuche, ein Sicherheitssprung auf 6,52 Meter, der vierte Versuch mit 6,95 Metern und ein weiteres X in der Ergebnisliste ließen den Paralympics-Zweiten, der beim TSV Bayer 04 Leverkusen und Erik Schneider trainiert, nicht verzweifeln: „Ich weiß, dass ich im letzten Sprung immer noch einen raushauen kann, ich bin den Weltrekord davor auch im sechsten Versuch gesprungen. Irgendwie, warum auch immer, ist das meistens mein bester Sprung“, sagte er, nachdem er mit 7,25 Metern sich auf Platz eins des Weitsprungs der oberschenkelamputierten Athleten katapultiert hatte und der Däne Daniel Wagner nicht mehr kontern konnte: „Die Goldene schmeckt auf jeden Fall sehr gut! Ich hätte auch noch mehr draufgehabt, aber egal – das hole ich dann im nächsten Jahr bei den Paralympics raus. Hauptsache, ich habe das Ding gewonnen und einen neuen Weltrekord aufgestellt, auch wenn es nur ein Zentimeter ist.“

Nachdem er bei den Paralympics in Tokio nur Zweiter geworden war und anschließend eineinhalb Jahre keinen Wettkampf machen konnte, wurde Schäfer noch professioneller und dafür nun belohnt: „Nach dem Anriss im Kreuzband im vergangenen Jahr habe ich sehr viel geackert, keine halben Sachen gemacht und habe viele Arbeitstage, Schweiß, Tränen und Schmerzen investiert und ich wusste einfach, dass ich den Titel heute gewinnen werde.“

Vorbei ist seine Mission in Paris noch nicht: Am Abschlussabend – am Montag, den 17. Juli – will er nun auch erstmals die 100 Meter gewinnen.

Am Vormittag hatte es in den zahlreichen Vorläufen aus Leverkusener Sicht auch Grund zum Jubel gegeben: Nele Moos (T38) über 100 Meter qualifizierten sich als Vorlaufs-Dritte direkt fürs Finale, zudem sprintete WM-Debütantin Kim Vaske (T47) in 13,09 Sekunden über 100 Meter zu einer persönlichen Bestzeit. Die jüngsten Leverkusenerin, die 17-jährige Jule Roß (T46), schied 18. im Vorlauf aus.

Léon Schäfer im ZDF Morgenmagazin

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