Für Kämpfertypen
Weitsprung-Weltmeister Markus Rehm (c) Beautifulsports/Axel Kohring
Weitsprung-Weltmeister Markus Rehm (c) Beautifulsports/Axel Kohring

Markus Rehm springt zur 16. Goldmedaille

Markus Rehm hat bei der Para Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Dubai abgeliefert und sein fünftes WM-Gold in Folge gewonnen, während sein Teamkollege Felix Streng im letzten Versuch Bronze verlor. WM-Debütantin Nele Moos wurde in Bestzeit über 200 Meter Siebte.


Markus Rehm erledigte, was alle von ihm erwartet hatten: Der Weltrekordhalter vom TSV Bayer 04 Leverkusen lieferte den Zuschauern eine Flugshow und siegte souverän mit 8,17 Metern in der Klasse T64. Damit gewann der 31-Jährige bei Paralympics, Welt- und Europameisterschaften sein elftes Weitsprung-Gold und bleibt weiter unbesiegt in paralympischen Weitsprung-Wettkämpfen, insgesamt war es seine 16. Goldmedaille: „Das ist natürlich eine unglaubliche Nummer, ich hoffe, ich kann hier und da noch eine Medaille hinzufügen. Heute ging es nicht um die Weite, heute ging es um den Titel und das hat gut funktioniert. Es war super, aber ich wäre gerne weiter gesprungen. Unter den Voraussetzungen war es mir aber klar, dass es schwer wird, an die Bestweite heranzukommen“, sagte Rehm, der nicht verstehen konnte, dass das Internationale Paralympische Komitee (IPC) eine Anfrage ablehnte, in die entgegengesetzte Richtung mit Rückenwind zu springen. Stattdessen gab es bei jedem Versuch Gegenwind: „Ich muss gestehen, ich habe mich geärgert die letzten Tage, wir haben gestern auch noch das persönliche Gespräch geführt, ob wir das nicht möglich machen können, dass wir mit Rückenwind springen und für die Athleten die Bedingungen perfekt sind.“

Zu den elf Weitsprung-Goldmedaillen holte Rehm einen EM-Titel über 100 Meter und vier Mal Gold mit der 4x100-Meter-Staffel, doch hier wird vorerst keine weitere dazukommen, weil das IPC die Amputierten-Staffel aus dem Programm strich: „Die Staffel ist immer so ein Thema, da war immer ein ganz anderer Spirit mit dabei und es wäre für alle noch mal schön gewesen, wenn es die Staffel noch geben würde. Aber ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben, dass sie vielleicht doch noch mal zurückkommt, weil wir immer tolle Wettkämpfe hatten.“

Felix Streng lieferte sich im gleichen Wettbewerb erneut mit 100-Meter-Silbermedaillengewinner Mpumelelo Mhlongo eine knappe Entscheidung – dieses Mal mit dem ganz bitteren Ende für den Leverkusener, der über 100 Meter zeitgleich Bronze gewonnen hatte: 7,06 Meter im zweiten Versuch konnte der 24-Jährige nicht mehr steigern. Der Südafrikaner sprang in seinem letzten Versuch einen Zentimeter weiter als Streng und entriss ihm die sicher geglaubte Bronzemedaille. „Was soll ich sagen nach dem Wettkampf? Ich kann nicht sauer auf die anderen sein, ich habe einfach meinen Job nicht gemacht“, sagte Streng, der krankheits- und verletzungsbedingt in diesem Jahr viel Trainingsrückstand hatte und kaum Weitsprung trainieren konnte, „ich habe irgendwie nicht in den Wettkampf reingefunden. Ich hatte schon beim ersten Versuch irgendwie doofen Gegenwind, der hat mich beim Anlauf aus dem Konzept gebracht hat und dann waren Sprünge dabei, da hat gar nichts gepasst. Aber ich will gar keine großen Ausreden suchen, das ist nicht das, was ich kann und wo ich hinspringen möchte. Natürlich fehlt mir jede Menge Training, mir fehlt Routine, mir fehlt ein Anlaufgefühl und ein Gefühl für die Sprünge, aber das ist ein Grund und wie gesagt keine Ausrede.“

Nele Moos sprintete nur einen Tag nach ihrem 100-Meter-Finale auch über 200 Meter und wurde wieder Siebte in der Klasse T38. Dieses Mal war ihre Laune im Ziel jedoch besser: Als ihre Zeit aufploppte, sprang sie auf und jubelte, denn 28,67 Sekunden bedeuteten eine Verbesserung ihrer persönlichen Bestleistung um 1,1 Sekunden. „Die letzten Meter bin ich nur gestorben, aber PB ist super“, sagte die 17-Jährige vom TSV Bayer 04 Leverkusen, die in diesem Jahr über 200 Meter auch Siebte bei der Junioren-WM in Nottwil (Schweiz) geworden war.


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